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Freitag, 15. Juli 2016

Rolex Submariner Ref. 5513 wird zerlegt.

Vor mir liegt eine 5513 aus dem Jahr 1966. In der Uhr tickt das Kaliber 1520.

In der folgenden Bilderserie wird gezeigt, wie diesers Uhrwerk zerlegt wird.


  • In diesem Zustand ist die Uhr in der Uhrmacherwerkstatt angekommen
  • Band und Gehäusedeckel entfernen



  • Uhrwerk inkl. Zifferblatt und Zeiger ausgegebaut



  • Zifferblatt und Zeiger entfernt / Uhrwerk von der Vorderseite



  • Uhrwerk von der Rückseite



  • Automatikbrücke entfernt



  • Unruhschwingsysthem entfernt



  • Federhausbrücke entfernt



  • Federhausdeckel entfernt 



  • Räderwerksbrücke entfernt / Sicht auf das Federhaus




  • Räderwerk entfernt



  • Die nachfolgenden Schritte, das Reinigen und Kontrollieren, sowie das Zusammensetzten, Ölen und Regulieren habe ich nicht dokumentiert, weil ich bei diesen Schritten nur ungerne die Pinzette bzw. Lupe zur Seite lege, um ein Foto zu machen.



  • So sieht die Uhr fertig aus. Das Gehäuse und Band sollte, laut Kundenwunsch, nicht bearbeitet werden


Freitag, 1. Juli 2016

Patek Philippe Taschenuhr

Patek Philippe ist der renommierteste Uhrenhersteller der Welt. 
Die Uhren, der im Jahr 1839 von Antoine Graf de Patek gegründeten Uhrenmanufaktur, erzielen Höchstpreise bei den Versteigerungen von Christies oder Sotherby´s.

Ein schöne goldene Taschenuhr lag zwecks Revision des Uhrwerks vor ein paar Tagen auf meinem Werktisch.

Zu Berichten gibt es nicht viel. Die Uhr läuft wieder "tip top".

Ich wollte Euch allerdings nicht die Bilder, dieser schönen Uhr, vorenthalten.





Montag, 20. Juni 2016

ZDF "kaputt und zugenäht"

Wer von Euch kennt die ZDF Sendung "kaputt & zugenäht" ?
In dieser Sendung werden Antiquitäten von Experten restauriert und repariert.

Ich bin, als Uhrmachermeister, in dieser Sendung für alles was tickt und Metallarbeiten als Experte zuständig.

Wir suchen für die zweite Staffel noch ausgefallene Stücke, die wieder zum Leben erweckt werden sollen.

Insbesondere bin ich auf der suche nach vintage Omega, vintage Rolex und schönen Taschenuhren, die wieder zum laufen gebracht werden sollen (Revision des Uhrwerks).

Wenn Du so eine Uhr besitzt und Interesse daran hast in einer Fernsehsendung des ZDF mitzuwirken, melde Dich bitte bei mir oder sofort bei der Produktionsfirma

Gruppe 5 Filmproduktion
„Lieblingsteil“
Kartäuserwall 19-21
50678 Köln

Tel: 0221 – 16 80 16-12
(10 – 18 Uhr)

Mail: Lieblingsteil@gruppe5film.de




Montag, 13. Juni 2016

IWC Portugieser Minutenrepetition

Uhren mit Minutenrepetition gehören mit zur gehoben Uhrmacherkunst. Diese Komplikation ist bei sehr hochwertigen, teuren und qualitativ hochwertigen Taschenuhren zu finden. In meiner Laufbahn als Uhrmacher durfte ich schon die ein oder andere Repetitionstaschenuhr revidieren.
Durch die Verwendung des Prinzips des Rechenschlagwerks mit Staffel kann die Auslösung des Signals nach Belieben wiederholt werden. Die Repetitionseinrichtungen kann regelmäßig vom Uhrwerk ausgelöst werden. Das Rechenwerk steuert die Anzahl der Hammerschläge auf die Tonfedern. Uhren mit Minutenrepetition besitzen mindestens zwei Tonfedern. Da das Schlagwerk beliebig oft betätigt werden kann, wird die nötige Energie durch den Tastendruck der Uhr zugeführt.
Die ältesten, bekannten Repetitionsschlagwerke stammen aus dem Jahr 1676 von Londoner Uhrmachern Barlow (1636 -1716) und Quare (1648–1724).
Das Repetitionsschlagwerk entstand in einer Zeit, als es noch keine Leuchtzeiger gab und man sich nicht einfach schnell Licht machen konnte, wenn man während der Nacht die Uhrzeit wissen wollte.
Armbanduhren mit Minutenrepetition sind heutzutage eher selten. Aus diesem Grund stellte die IWC Portugieser Minutenrepetition ein „Highlight“ in meiner Uhrmacherwerkstatt da.




Mittwoch, 1. Juni 2016

Typisches Problem Rolex Day Date Ref. 18038

Ein immer wiederkehrendes Problem bei etwas älteren Day Date, ist die nicht mehr synchron springenden Datums- und Tagesscheiben.

In diesem Fall würde die Day Date vor ein paar Monaten erworben, und auf Wunsch des Käufers von einer französischen auf eine deutsche Tagesscheibe umgerüstet.

Die ersten Monate sprangen beide Scheiben exakt um 24 Uhr. 
Irgendwann hat das überhaupt nicht mehr funktioniert.
Weder das exakte Springen um 24 Uhr, noch das synchrone Springen beider Scheiben.

Das ist schon fast ein typisches Problem bei dem Kaliber 3055. 
Die auszuführenden Arbeiten, um diesen Fehler zu korrigieren, sind nicht aufwendig.

Der Träger muss nur eine Sache im Hinterkopf behalten !
Bei jedem leichten Stoß kann dieser Fehler wieder auftreten !





Sonntag, 15. Mai 2016

Chocolate Dial, mehr Patina geht nicht Rolex GMT Master


Was ich von diesen Auswüchsen halte bezüglich Zifferblätter ist hinlänglich bekannt. 
Ein sehr bekannter vintage Uhrenhändler brachte mir eine Rolex GMT Master Ref. 1675 zur Revision des Uhrwerks vorbei. 
Das Zifferblatt war meiner Meinung nach total hinüber. 
Die ehemals schwarze Grundfarbe des Blattes war total zerschossen. Teilweise kam schon das Untermaterial heraus. 
Die Indexe und waren nur noch fragmentartig  vorhanden, und die Zeiger total korrodiert. 
In gewissen Sammlerkreisen sind diese Uhren mit so genannten „Chocolate dial“ heiß begehrt. Wieso ???????

In der Uhr tickt das Kaliber (Uhrwerk) 1560 von Rolex. 
Ein Problem hatte das Uhrwerk ! Wenn man die Zugfeder per Hand aufdrehen wollte, ratschte es öfters durch. Schnell hatte sich herausgestellt, dass das Aufzugtrieb verschließen war.




Macht Euch selber ein Bild des „Chocolate dial“ und teilt mir Eure Meinung dazu mit !


Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt








Sonntag, 1. Mai 2016

Vintage Tudor

Viele Freund und Bekannte von mir widmen sich dem Thema „Tudor“, der kleinen Schwester von Rolex. 
Einer der bekanntesten von Ihnen ist der Tudor-Blogger Manuel mit seinem Blog Tudor-Passion. Dieser Blog beleuchtet fast alle Punkte, die es zum Thema Tudor gibt (sehr empfehlenswert).

Besonders im vintage Bereich erhält man außergewöhnliche Uhren mit Rolex-Gehäusen und schönen Uhrwerken zu moderaten Preisen.

In den letzten Tagen hat mich eine schöne vintage Tudor Oyster Ref. 7804 (bitte korrigiert mich wenn es die falsche Ref. sein sollte) in meiner Werkstatt erreicht. Eigentlich kam dieses gute Stück nur um einen neuen Tubus ein zu setzten. Das war meines Erachtens allerdings nicht das größte Problem! Im Uhrwerk waren „riesige“ Metallspäne, die schön zwischen den Rädern hin und her rutschen! Laut Auskunft des Besitzers wurde die Uhr vor einem Monat bei einem Händler erworben und als „frisch überholt“ angeboten. Was soll ich dazu noch sagen !?


„Schwamm drüber“, nicht lange nachdenken, Revision durchführen ! Und siehe da, das wunderschöne, rotvergoldete Tudor Kaliber 1156 mit Schraubenunruhe läuft wieder „astrein“!





Freitag, 8. April 2016

Rolex Precision Ref. 3667

Seit ein paar Monaten habe ich einen neuen Dauerkunden, der mir monatlich ca. 10 Rolex Uhren zu Revision bringt.
Bei diesen Uhren handelt es sich meistens um Uhren, die ca. 5 - 20 Jahre alt sind.
Selten ist etwas besonderes dabei.
Bei seinem letzten Besuch hat er mir eine vintage Rolex Precision Ref. 3667 zur Reparatur überlassen.
In der Uhr tickt ein sehr schönes 10 1/2 linieges Handaufzug Kaliber (Uhrwerk) mit Chatons (besonderes Lager) und außermittiger Sekunde.
Was mir besonders gut gefällt sind die Gravuren auf der Innenseite des 18 Karat Gehäusedeckels.
Die Bilder möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.








Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Revision und Reparatur von vintage Rolex spezialisiert.


Donnerstag, 24. März 2016

kaputt & zugenäht



„kaputt & zugenäht“ heißt ein ganz neues Sendeformat, dass ab Sonntag den 27.03.2016 Uhr und den darauf folgenden Sonntagen um 13.15  im ZDF ausgestrahlt wird.
Damit Ihr wisst worum es geht, habe ich die Beschreibung der Sendung der Pressemitteilung des ZDF entnommen:


Was tun, wenn das teure Erbstück kaputt gegangen ist? Wenn der Lieblingsteddy kein flauschiges Fell mehr hat, sondern richtig abgeliebt ist? Das teure Ölgemälde beim letzten Umzug plötzlich einen Riss bekommen hat? In diesen Fällen ist die Expertise des "kaputt und... zugenäht!"-Teams gefragt! Egal ob Schmuck, Porzellan oder Möbelstück – bei „kaputt und… zugenäht!“ gibt es für fast alles eine Lösung. Ein vierköpfiges Profiteam um Moderatorin Eva Brenner und den Antikexperten Ulrich Vogt lässt aus alt wieder neu und aus hässlich wieder schön werden! Antiquitätenhändler, Puppen- und Spielzeugdoktor, Uhrmachermeister oder Restauratorin – alle Teammitglieder kennen sich auf ihrem Fachgebiet bestens aus.
„kaputt und… zugenäht!“-Moderatorin Eva Brenner begrüßt zunächst die Besitzer der kaputten Schätze. Zusammen mit Antikexperte Ulrich Vogt versucht sie alles über das „gute“ Stück zu erfahren und den Wert zu ermitteln. Ist das Lieblingsstück noch zu retten? Was wird die Reparatur vorrausichtlich kosten und lohnt sich diese Investition überhaupt noch? Danach geht es in die Werkstatt. Hier beurteilen wahre Meister ihres Fachs den Schaden und geben ein Angebot für eine Aufarbeitung oder Reparatur ab. Entscheidet sich der Besitzer dafür, wird repariert. Am Ende bekommen die Eigentümer ihr aufgearbeitetes Stück präsentiert. Bei wertvollen Gegenständen machen die Experten ihnen ein Kauf-Angebot. Verflixt und … zugenäht, keine leichte Entscheidung: Wollen sie ihr aufgearbeitetes Stück behalten oder verkaufen sie es am Ende vielleicht doch noch?

Ich wirke bei dieser Sendereihe als Uhrenexperte mit und repariere Uhren. Leider waren keine vintage Rolex dabei, sondern nur Wand- und Standuhren. Eine wertvolle Tischuhr war auch dabei. Der Besitzer der Uhr ist der Ehrenvorsitzende der „Deutschen Gesellschaft für Chronometrie“
Im Rückblich muss ich sagen, dass die Drehwoche die ungewöhnlichste Woche in meinem bisherigen Berufsleben war.
Hier sind noch ein paar Impressionen der Dreharbeiten.

Schaut male bei „kaputt & zugenäht“ rein und lasst mich wissen, was Ihr von der Sendung haltet !








Samstag, 12. März 2016

Der etwas andere Chronometertest !

Chronometertests sind wunderbar, und bringen den Uhrenherstellern Geld in die Kasse. Chronometer lassen sich teurer verkaufen als die normale Version der Uhr, obwohl nicht gesagt ist, dass die normale Version nicht doch bessere Gangwerte bringt !

Ein weiterer Minuspunkt des Chronometertest ist, dass dieser Test nichts mit der Realität zu tun hat, sondern „nur“ ein Test unter Laborbedingungen ist.

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen einen dem realen Leben angepassten Chronometertest durchzuführen. 
Leider wurde mir von Rolex, dem Hersteller mit den meisten Chronometern, keine Uhr zur Verfügung gestellt.

Allerdings hatte die kleine und feine Uhrenmanufaktur Damasko sehr großes Interesse daran eines Ihrer Manufakturkaliber diesem Test zu unterziehen.

Mir wurde die Damasko DK 201 mit folgendem Manufakturuhrwerk zur Verfügung gestellte:

·         Manufakturwerk Damasko A 35-2
·         Mechanisches Werk mit automatischem Aufzug
·         23 Rubinlagersteine
·         28.800 Halbschwingungen/ Std.
·         Ankerrad aus Silizium
·         Amagnetisch nach DIN 8309
·         Stoßsicher nach DIN 8308
·         EPS®-Spirale
·         Gewichtsunruh
·         52 Stunden Gangautonomie
·         Damasko Rotor mit Keramiklager
·         Uhr wird in 5 Lagen reguliert

Was ich besonders bemerkenswert finde, ist die Tatsache, dass 90% der kompletten Uhr bei Damasko selber gefertigt sind. Wenn man berücksichtigt, dass das Lederband, Glas, Zifferblatt, Zeiger und Dichtungen Fremdfabrikate sind, kann man bei Damasko stolz darauf sein, dass das Uhrwerk und das Gehäuse zu 99,8% „in house“ entwickelt und gefertigt ist.

Ich würde mich freuen, wenn sich wesentlich bekanntere Uhrenhersteller an diese Fertigungstiefe ebenfalls herantrauen würden.

Jetzt zum Test. Bevor der Test richtig los ging wurde natürlich ein Gangprotokoll auf der Zeitwaage erstellt:

Gangabweichung pro Tag
Amplitude
Zifferblatt oben
2
304°
Zifferblatt unter
2
301°
Krone oben
-1
285°
Krone unten
0
280°
Krone rechts
-1
275°
Krone links
0
270°

Danach würde die Uhr sekundengenau eingestellt und von mir 30 Tage getragen.
Ein durchschnittlicher Tag hat bei mir folgende Zusammensetzung:

·         6 Uhr aufstehen und Uhr anlegen
·         12 Stunden Arbeit in der Uhrmacherwerkstatt inkl. Pause
·         4 - 6 Stunden Freizeit (Sport / spielen mit den Kindern / Treffen unter Freunden…..)

Die tägliche Tragezeit einer Uhr beläuft sich bei mir auf 16 – 18 Stunden.

Nach drei Wochen lag die kumulierte Gangabweichung bei plus 60 Sekunden. Das ist eine Gangabweichung von plus 2,85 Sekunden pro Tag. 
Wunderbar, das sind Chronometerwerte !

Der Härtetest folgte vom 22. Bis zum 29. Tag ! 
An diesen Tagen bin ich in Obertauern zum Skifahren gewesen. 
D.h. Kälte, Erschütterungen, Stöße……… 
Nach diesen Tagen konnte ich schon mal feststellen, dass die Uhr Ski und sogar Apresski tauglich ist. 

Aber wie haben sich die klimatischen und mechanischen Einwirkungen auf das Gangverhalten des Uhrwerks ausgewirkt ?

Die kumulierte Gangabweichung nach dem 30. Tag betrug 88 Sekunden. 
Das entspricht einer durchschnittlichen täglichen Gangabweichung von plus 2,95 Sekunden.

Wie man sieht, haben die klimatischen und mechanischen Einwirkungen auf das Gangverhalten des Uhrwerks Auswirkungen.
Jedoch sind diese, wegen der hohen Güte der verwendeten Materialie, der genauen Fertigung und der guten Konstruktion,  bei diesem Uhrwerk minimal und für eine Privatperson kaum Messbar.

Nach dem 30-tägigen Tragetest wurde natürlich wieder ein Gangprotokoll auf der Zeitwaage mit folgenden Werten erstellt

Gangabweichung pro Tag
Amplitude
Zifferblatt oben
3
311°
Zifferblatt unter
2
308°
Krone oben
-2
290°
Krone unten
0
272°
Krone rechts
-2
270°
Krone links
0
285°

Wie man sieht haben sich die Werte ein wenig verändert. 
Das ist allerdings normal, da jede Erschütterung und jeder Stoß sich auf das Reguliersysthem auswirken.


Fazit:

Abschließend kann man sagen, dass das Manufakturuhrwerk Damasko A 35-2 hervorragende Gangwerte hat und mit diesen Gangwerten die Chronometerprüfung bestehen würde !