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Donnerstag, 12. Dezember 2013

Google Glass in der Uhrmacherwerkstatt


Mit Google Glass ist jetzt Hightech in unsere Uhrmacherwerkstatt eingezogen.
Wir gehören zu den wenigen Testern, die die Datenbrille in Deutschland für den beruflichen Einsatz testen.
Der Einsatzbereich von Google Glass kann im Uhrmacherhandwerk wirkungsvoll ausgenutzt werden.
Im Bereich von Begutachtungen hochwertiger Uhren (vintage Rolex, IWC, Omega, Patek Philippe......) kann man Google Glas sehr gut einsetzten.
Mit dem linken Auge begutachtet man die Uhr. Mit dem anderen Auge kann man die letzten Auktionsergebnisse, Referenznummernlisten oder Modellvarianten im Display betrachten.
Auch im Bereich Uhrenreparaturen kann man Google Glas einsetzten.
Während der Reparatur einer Uhr kann man z. B. , ohne denn Uhrmacherwerktisch zu verlassen, Explosionszeichnungen des Uhrwerks oder Reparaturhinweise betrachten.
Die am meisten genutzte Funktion von Google Glas ist die Fotofunktion.
Schnell ein Foto aus dem Blickwinkel des Uhrmacher machen, und dann direkt vor dem Auge betrachten ist eine hilfreiche Unterstützung.
Weitere Möglichkeiten den beruflichen Alltag eines Uhrmachers durch Google Glass zu unterstützen werden zurzeit getestet.












 
Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur, Revision und Restaurierung von Rolex bzw. vintage Rolex spezialisiert.


Mittwoch, 4. Dezember 2013

Vintage Rolex GMT Master







Eine vintage Rolex GMT Master Ref. 1675 wurde von einem Uhrensammler aus der Umgebung von Aachen zwecks Revision und Glastausch in meine Uhrmacherwerkstatt gebracht.
Auf Wunsch des Kunden sollte Gehäuse und Band nur gereinigt und auf keinen Fall aufgearbeitet werden (richtig so !)
Im Gehäuseboden sind zwei Reparaturzeichen vorhanden.
Wie lange die letzte Revision her ist, ist nicht bekannt.
Das Gehäuse und das Stahlband befinden sich in einem, dem Alter entsprechenden guten Zustand.
Das Glas hat einen tiefen Riss und muss deshalb ausgetauscht werden.


Beim Funktionstest vor der Revision wurde festgestellt, dass Zeigerstellung, sowie Datumsschaltung  gut funktionieren.
In der Uhr tickt das Rolex Kaliber 1570 mit Schraubenunruhe und 19800 Halbschwingungen
pro Stunde.
Bei der Sichtkontrolle des Uhrwerks wurde festgestellt, dass das Uhrwerk sich in einem guten Zustand
befindet.


Zeitwaagentest vor der Revision:



Vollaufzug:




Zifferblatt oben Gang: 3 s/d Vorgang, Amplitude 221°

Zifferblatt unten Gang: 13 s/d Nachgang, Amplitude 220°



4 Lagendiagramm:


Krone rechts Gang: 11 s/d Nachgang, Amplitude 216°
Krone links Gang: 1 s/d Nachgang, Amplitude 218°
Krone oben Gang: 5 s/d Nachgang, Amplitude 212°
Krone unter Gang: 2 s/d Nachgang, Amplitude 231°


Maximale Lagendifferenz beträgt 10 Sekunden pro Tag und entspricht der Meisterprüfungsverordnung










Es wurde eine normale Revision des Uhrwerks durchgeführt.
D.h. es wurden folgende Arbeiten ausgeführt


  1. Ausbau des Werkes
  2. Zerlegen des Werkes in seine Einzelteile
  3. Reinigung aller Uhrwerkteile
  4. Überprüfen der Lager
  5. Zusammenbau des Werkes
  6. Einrichten und Justieren der Hemmung
  7. Fetten des Aufzuges, Ölen des Räderwerkes
  8. Kontrolle auf sichere Funktion
  9. Montage Zifferblatt
  10. Zeiger montieren
  11. Überprüfen und Reinigung des Uhrengehäuses/-bandes
  12. Einbau des Werkes in das Uhrgehäuse
  13. Kontrolle der Uhr auf Ganggenauigkeit
  14. Letzte Prüfkontrolle


Zeitwaagentest nach der Revision


Zifferblatt oben 1 s/d Vorgang, Amplitude 271°
Zifferblatt unter 1 s/d Vorgang, Amplitude 270°



Bemerkung:






Da sieht man mal, was eine Revision bringt !

Die Schwingungsweite der Unruhe hat sich um 50° erhöht.

D.h. es kommt mehr Kraft aus der Feder am Schwingsysthem (Unruhe) an, und es geht weniger Kraft im Räderwerk durch Reibung verloren.
Eine Lagendifferenz, von mehr las 10 s/d, konnte nicht durch das Vierlagendiagramm festgestellt werden. Da es sich um eine Schraubenunruhe handelt, wäre das allerdings auch kein großes Problem gewesen, da man durch Verlagerung der Masseschrauben am Unruhreif schnell den Schwerpunktfehler beheben kann.


Für die nächsten fünf Jahre hat dieses Uhrwerk jetzt Ruhe vor mir und kann in Ruhe die Zeit anzeigen.





Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur, Revision und Restaurierung von Rolex bzw. vintage Rolex spezialisiert.

Mittwoch, 6. November 2013

Rolex Sea Dweller

Rolex  Sea Dweller Ref. 16600 Individualnr. XXXXXXXX wurde von dem Besitzer im Jahr 2005 in Aachen gebraucht erworben. Sie befindet sich in einem, dem Alter der Uhr entsprechend, äußerlich guten Zustand.
Auf dem Gehäuse und Band befinden sich normale Tragespuren.
Gehäuse und Band haben keine nennenswerten Beschädigungen  
Beim Funktionstest konnten keine Mängel festgestellt werden.
Zergerstellung & Datumssprung (erfolgt ca. eine mitute vor 24 Uhr) waren fehlerfrei.
Die Uhr wurde vor dem Öffnen und nach dem Schließen des Bodendeckel
einem Wasserdichtheitstest unterzogen.
Bei beiden Tests war das Gehäuse zum Zeitpunkt der Prüfung nicht wasserdicht.
Im Gehäuse tickt das Rolex Kaliber 3135.
Es befindet sich kein Reparaturzeichen in der Uhr.
Bei der Sichtkontrolle des Uhrwerks konnten keinen Beschädigungen festgestellt werden.


Zeitwaagentest:

Vollaufzug:

Zifferblatt oben Gang: 12 s/d Vorgang, Amplitude 278°
Zifferblatt unten Gang: 11 s/d Vorgang, Amplitude 293°

Nach 24 Stunden:

Gang: 15 s/d Vorgang, Amplitude 265°
Gang: 14 s/d Vorgang, Amplitude 280°

4 Lagendiagramm:

Krone rechts Gang: 11 s/d Vorgang, Amplitude 245°
Krone links Gang: 10 s/d Vorgang, Amplitude 257°
Krone oben Gang: 8 s/d Vorgang, Amplitude 261°
Krone unter Gang: 10 s/d Vorgang, Amplitude 244°

Maximale Lagendifferenz beträgt 3 Sekunden pro Tag
und entspricht der Meisterprüfungsverordnung
Gangreserve: 46 Stunden


Bemerkung:

Wieso die Uhr den Wasserdichheitstest nicht bestanden hat kann nur vermutet werden.
Der erste Schritt wäre erstmal die Bodendichtungen und die Krone zu ersetzten.
Sehr wahrscheinlich ist danach das Bestehen eines Wasserdichtheitstest kein Problem mehr.

Die Amplitude sinkt bei dieser Uhr, bei Vollaufzug, in zwei Lagen unter die Marke von 250°.
Das ist meistens ein Hinweis, dass in nächster Zeit eine Revision fällig wird.
In den meisten Fällen kann man davon ausgehen, dass die Ölverhältnisse nicht mehr stimmen, wenn die Amplitude unter 250° sinkt.
Wenn die Ölverhältnisse nicht mehr stimmen, tritt unter anderem in den Lagern der Räder verstärkt Reibung auf, und die Energie des Federhauses kann nicht mehr optimal an die Unruhe weitergeleitet werden. Andere Stellen des Uhrwerks, z.B. Aufzugfeder und Schwingsysthem, leiden natürlich ebenfals unter schlechten Ölverhältnissen und tragen zu einer geringen Amplitude bei.

Auch bei dieser Uhr ist nach 24 Stunden Laufzeit festzustellen, dass der Vorgang  um 3 Sekunden, zum Wert bei Vollaufzug, zunimmt. Diese Zunahme liegt in einem normalen Bereich.

Eine max. Lagendifferenz von 3 Sekunden pro Tag ist sehr gut.
Dieser Wert darf höchstens 10 Sekunden pro Tag betragen.

Eine Gangreserve von 46 Stunden liegt im sehr guten Bereich für dieses Uhrwerk.

Erklärung der Fachbegriffe:
Amplitude = Schwingungsweite wird der Winkel der Auslenkung der Unruhe bezeichnet.
Unter Gang versteht man den Betrag an Zeit, um die eine Uhr gegenüber einer Referenzuhr regelmäßig vor- oder nachgeht.
Vierlagendiagramm: mit dem Vierlagendiagramm wird der Schwerpunktfehler dynamisch ermittelt (es gibt auch eine statische Ermittlung, die bei Taschenuhren angewendet wird). Von der „schlechtesten“ bis zur „besten“ Lage dürfen es laut Meisterprüfungsordnung max. 10 Sekunden Abweichung pro Tag betragen.

Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur, Revision und Restaurierung von Rolex bzw. vintage Rolex spezialisiert.
 

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Rolex GMT Master II

Test the best Rolex GMT Master II

Wie schon angekündigt ist hier die Auswertung von meinem Gebrauchtuhrentest !

Die Rolex GMT Master II Ref. 16710 Individualnr. XXXXX mit dem Kaufdatum 2001 befindet sich in einem, dem Alter der Uhr, äußerlich guten Zustand.
Auf dem Gehäuse und Band befinden sich normale Tragespuren.
Gehäuse und Band haben keine nennenswerten Beschädigungen
Beim Funktionstest konnten keine Mängel festgestellt werden. Insbesondere Zeigerstellung, GMT- Zeigerverstellung, Datumssprung (genau um 24 Uhr !) waren in Ordnung und fehlerfrei.
Die Uhr wurde vor dem Öffnen und nach dem Schließen des Bodendeckels einem Wasserdichtheitstest unterzogen. Bei beiden Tests war das Gehäuse zum Zeitpunkt der Prüfung wasserdicht.
In der Uhr tickt das Rolex Kaliber 3185. Es befindet sich ein Reparaturzeichen in der Uhr.
Laut Besitzer wurde die Uhr 2006 bei Rolex Deutschland revisioniert. Bei der Sichtkontrolle des Uhrwerks konnten keinen Beschädigungen festgestellt werden.

Zeitwaagentest:

Vollaufzug:

Zifferblatt oben Gang: 8 s/d Vorgang, Amplitude 290°
Zifferblatt unten Gang: 8 s/d Vorgang, Amplitude 303°

Nach 24 Stunden:

Gang: 12 s/d Vorgang, Amplitude 275°
Gang: 12 s/d Vorgang, Amplitude 288°

4 Lagendiagramm:

Krone rechts Gang: 4 s/d Vorgang, Amplitude 270°
Krone links Gang: 7 s/d Vorgang, Amplitude 280°
Krone oben Gang: 8 s/d Vorgang, Amplitude 269°
Krone unter Gang: 4 s/d Vorgang, Amplitude 270°

Maximale Lagendifferenz beträgt 4 Sekunden pro Tag und entspricht der Meisterprüfungsverordnung

Gangreserve: 47 Stunden

Diese Rolex GMT Master II hat bemerkenswerte Gangergebnisse abgeliefert, obwohl die letzte Revision schon sieben Jahre her ist.

Wie man auf der Auswertung sieht, nimmt nach 24 Stunden Laufzeit der Vorgang zu.
Das ist zurück zu führen auf eine geringere Federkraft und dadurch auf eine geringere Amplitude.
Man versucht das Ganze durch eine „S“ förmig gebogene Aufzugfeder zu kompensieren, damit der Kraftfluss über die komplette Gangdauer gleich bleibt. Eine Abweichung von 4 Sekunden pro Tag liegt in einem guten Bereich.

Eine max. Lagendifferenz von 4 Sekunden pro Tag ist sehr gut.
Dieser Wert darf höchstens 10 Sekunden pro Tag betragen.

Eine Gangreserve von 47 Stunden liegt im absoluten Topbereich für dieses Uhrwerk.

Erklärung der Fachbegriffe:
Amplitude = Schwingungsweite wird der Winkel der Auslenkung der Unruhe bezeichnet.
Unter Gang versteht man den Betrag an Zeit, um die eine Uhr gegenüber einer Referenzuhr regelmäßig vor- oder nachgeht.
Vierlagendiagramm: mit dem Vierlagendiagramm wird der Schwerpunktfehler dynamisch ermittelt (es gibt auch eine statische Ermittlung, die bei Taschenuhren angewendet wird). Von der „schlechtesten“ bis zur „besten“ Lage dürfen es laut Meisterprüfungsordnung max. 10 Sekunden Abweichung pro Tag betragen.

Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur, Revision und Restaurierung von Rolex bzw. vintage Rolex spezialisiert.