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Samstag, 14. November 2015

Unruhlager & Deckstein Rolex Datejust Ref. 16233



Dass das Unruhlager und der dazugehörige Deckstein nicht mehr in der Verankerung der Stoßsicherung sitzt, und stattdessen im Uhrwerk herumfliegt kommt relativ selten vor. 

Wie kann das passieren ? 

Entweder war die Decksteinfeder nicht richtig befestigt, oder die Uhr hat einen heftigen Stoß erhalten, z. B. vom Tisch auf den Boden gefallen. 

Was jetzt ganz genau mit dieser Rolex Datejust Ref. 16233 passiert ist, konnte mir der Besitzer auch nicht sagen. 
Die Behebung des Problems war allerdings kein Problem. 
Unruhlager und Deckstein werden mit der Decksteinfeder in der Stoßsicherung befestigt. Danach kommt die Uhr zum Einregulieren auf die Zeitwaage. 
Zum guten Schluss wurde noch eine Wasserdichtheitsprüfung durchgeführt.





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Sonntag, 1. November 2015

1,62mm großes Problem



Wie schon ab und an von mir beschrieben, werden die Revisionsintervalle oft erheblich überschritten. Das Öl ist dann kein Schmierstoff mehr, sondern eher ein Klebstoff. 
Die Zeigerstellung geht dem entsprechend schwergängig, aber mit etwas mehr Kraft, als nötig, bekommt man jeden Zeiger gestellt. 
Das machen allerdings die Zahnräder nicht mit, wie bei dieser Rolex GMT Master. 
Die Zähne des 1,62mm großen Zeigerstellrades sind gebrochen. 
Solange man nicht die Zeiger stellen möchte, fällt das Problem nicht auf. 
Die Uhr läuft und läuft. 
Wird dann die Zeigerstellung aktiviert, hört man nur noch ein „krrrrrrrrrrrrrrrrrr“ und die Zeiger bewegen sich keinen Millimeter. 




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Dienstag, 15. September 2015

Die Erbin

Wenn ein 18 Jähriges Mädel meine Uhrmacherwerkstatt bestritt, denke ich immer direkt an einen Batteriewechsel für eine Fossil. 
Jetzt bin ich eines Besseren belehrt worden ! 
Die junge Dame legte mir eine Rolex Datejust und eine Rolex Daytona vor. 
Beide Uhren habe Sie geerbt, und sollten in „Ehre gehalten werden“. 
Diese Aussage ist bemerkenswert, besonders vor dem Hintergrund, dass zu 90% an dieser Stelle die Frage kommt „Wat is dat Ding wert, und wo kann ich es verscherbeln ?“ 
Beide Uhren sollten wieder zum Laufen gebracht werden. Gehäuse sollten nicht bearbeitet werden. Die Datejust soll als Alltagsuhr für sie selber erhalten, und die Daytona würde Sie erstmal Ihrem Vater überlassen. 

Das soll nochmal einer Sagen die Jugend hat kein Ehrgefühl mehr !








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Montag, 3. August 2015

Orange Hand mit kleinem Problem

Eine Rolex Explorer II Ref. 1655 mit einem Problem an der Datumsscheibe wurde mir reingereicht.

Das Datum stand zwischen zwei Zahlen und bewegte sich nicht mehr. 
Ich hatte schon bei der Annahme der Reparatur eine Vermutung, die sich beim Ausbau des Uhrwerks bestätigte. 
Das Zifferblatt war locker, weil beide Zifferblattschrauben los waren. 
Es hatte sich durch Erschütterungen ein wenig vom Zifferblatt gelöst, so dass die Datumsscheibe sich ebenfalls aus Ihrer Halteposition lösen konnte. 
In diesem Zustand konnte die einwandfreie Funktion der Datumsscheibe nicht mehr gewährleistet sein. 




Mittwoch, 1. April 2015

Säuft meine Uhr beim Schwimmen ab ?

Ist meine Uhr wasserdicht ?

Mit dieser Frage wird jeder Uhrmacher, im laufe seines Berufslebens, tausendfach konfrontiert.
Es gibt viele Uhren-Träger, insbesondere Besitzer von Rolex Uhren, die davon ausgehen, dass Ihre Uhr ein Leben lang wasserdicht ist.
Dem ist leider nicht so !

Nach jedem Stoß (z.B. ein leichter Stoß gegen eine Tischkante), größeren Temperaturschwankungen (z. B. Sauna, Sonnenbad) und Kontakt mit Chemikalien (dazu gehören auch Duschgels) muss die Wasserdichtheit einer Uhr in frage gestellt werden !!!!!

Man sollte grundsätzlich einmal im Jahr und besonders vor jedem bewussten Kontakt mit Wasser (z.B. Besuch im Schwimmbad) seine Uhr auf Wasserdichtheit prüfen lassen.

Da in Deutschland alles normiert ist, gibt es natürlich auch für die Wasserdichtheit von Uhren eine Norm.
Unter anderem gibt es folgende Prüfkriterie in der DIN 8310:
Wenn bei einer Uhr der Massendurchfluss von 50 Microgramm pro Minute überschritten wird, ist diese nicht Wasserdicht.

Das Problem an der DIN Norm war bisher, dass es keine Messgeräte gab, die diesen geringen Massendurchfluss messen konnte.
Aus diesem Grund haben die Hersteller der Wasserdichtheitsprüfgeräte bisher mit der Deformationsmessmethode ein Verfahren gewählt, dass sich an die DIN Norm "anlehnt".
Diese Prüfgeräte sind in Uhrmacherwerkstätten und Servicewerkstätten der Uhrenhersteller weit verbreitet. 
Sie können jedoch keine DIN-Norm konforme Messung durchführen ! 
Das heisst, dass diese WD-Prüfgeräte und die daraus resultierenden Ergebnisse für mich ,als Sachverständigen für das Uhrmacherhandwerk, nicht zu gebrauchen sind !

Was heißt den, an die DIN-Norm "angelehnt" ?

Soll ich als Gutachter vor Gericht vortragen, dass meine Messmethode an die DIN-Norm "angelehnt" ist ?
Jeder pfiffige Anwalt wird mein Gutachten anfechten, und auch noch recht bekommen !
Das ist der Grund, warum ich mir bisher kein modernes Wasserdichtheitsprüfgeräte zugelegt habe, und mein altes, bewährtes Gerät benutzt habe.

Das hat jetzt eine Ende !
Ich habe ein Gerät gefunden mit dem man Messungen DIN-Norm gerecht durchführen kann !

Das aktuellste Geräte von Begral ist in der Lage, innerhalb kürzester Zeit eine Uhr normgerecht auf den Massendurchfluss zu überprüfen.
Mittels einer im Testgerät verbauten Videokamera wird die Durchflussmenge auf einem Computermonitor optisch dargestellt.
Mittels dieses DIN-Norm gerechten Verfahrens kann man sicher sein, eine tatsächlich,zum Zeitpunkt der Prüfung, wasserdichte Uhr zu besitzen.


So wie mir der Entwickler mitgeteilt hat, ist das Gerät u.a. in der Qualitätskontrolle von Rolex, Panerai und Citizen zu finden. 

Meine ersten Testuhren waren eine Breitling "Lady J" , eine Omega Seamaster Professional und eine vintage Rolex GMT Master.
Die Testergebnisse waren eindeutig. Die Breitling und die Omega war zum Zeitpunkt der Prüfung wasserdicht. Die vintage Rolex GMT Master hat den Massendurchfluss von 50 Microgramm pro Minute überschritten und ist somit nicht dicht
Selbst kleinste Undichtheiten können gemessen, und somit erkannt werden !

Das Gerät ist einfach in der Handhabung. 
Die Messergebnisse sind äußerst präzise und DIN-Norm konform !
Der WD-Tester Begral Marine hat mich überzeugt. 

Sollte es einen Kollegen (Uhrmacher) geben, der sich für das Gerät interessiert, kann er gerne Kontakt mit mir aufnehmen. 







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Montag, 24. November 2014

Uhrwerk der Rolex Daytona Cal. 4130


Wer schon immer wissen wollte, wie das Uhrwerk der Rolex Daytona Cal. 4130 auseinander und wieder zusammengebaut wird, sollte sich diesen Clip nicht entgehen lassen !


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vintage Rolex und neuen Rolex Uhren spezialisiert !

Montag, 10. November 2014

Handwerker vertrauen auf robuste Uhren !

Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als Vorstandsmitglied des “Arbeitskreis junger Handwerksunternehmer der Handwerkskammer Aachen” kann ich öfters über den Tellerrand meiner Uhrmacherwerkstatt hinaussehen, und mir ein Bild von anderen interessanten Handwerksberufen machen. 
Hierdurch habe ich einen Schreinermeister kennengelernt, der exklusive Innenausstattungen anfertigt, und diese bundesweit vertreibt.
Besagter Schreiner ist ein Liebhaber von Rolex Uhren und hat ein paar interessante Uhren im Bestand.

Seine Alltagsuhr ist eine Rolex Oyster Date Ref. 15200 Bj. 2000, die bisher noch nie ein Uhrmacher auf den Werktisch bekommen hat.


Laut Zeitwaage wurden folgende Werte festgestellt.

Zifferblatt oben: +9 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Zifferblatt unter: +14 Sekunden pro Tag – Amplitude 298°

Krone rechts: +7 Sekunden pro Tag – Amplitude 254°
Krone links: +8 Sekunden pro Tag – Amplitude 250°
Krone unter: +12 Sekunden pro Tag – Amplitude 270°
Krone oben: +10 Sekunden pro Tag – Amplitude 256°


In den horizontalen Lagen läuft das gute Stück hervorragend.
Nur in den vertikalen Lagen sieht man deutlich, dass die Amplitude (Schwingungsweite des Unruhschwingsysthems) um mehr als 40° absinkt.
Das ist auf verstärkte Reibung im Unruhlager zurück zu führen, weil die Ölverhältnisse nicht mehr so sind, wie sie eigentlich sein sollten.

Das Zeitwaagenprotokoll  hat dann auch meinen Handwerkskollegen überzeugt, dass eine Revision des Uhrwerks ratsam wäre.
Eine Vorgabe wurde mir allerdings mit auf den Weg gegeben.
Auf keinen Fall das Gehäuse und Band bearbeiten !


Hier sind die Werte der Zeitwaage nach der Revision.
Man kann deutlich erkennen, dass die Amplitude in den nicht mehr so stark zwischen horizontaler und vertikaler Lage abweicht.
Geringfügige Abweichungen sind normal, da in den vertikalen Lagen die Reibung immer ein wenig höher ist.

Zifferblatt oben: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Zifferblatt unter: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°

Krone rechts: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Krone links: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Krone unter: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°


Krone oben: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°




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Montag, 13. Oktober 2014

Auch Panzer müßen gewartet werden ?!


Vintage Rolex GMT Master die immer stehen bleibt.

Ein Rolex Sammler brachte mir eine vintage Rolex GMT Master Ref. 1675.
Die Uhr wurde von Ihm 1979 in Köln erworben, und hat seitdem erst einen Uhrmacher gesehen. 
In der Uhr tickt das alt bewährte Rolex Kaliber 1570 mit 19800 Halbschwingungen pro Stunde.
Für das die Uhr schon 35 Jahre auf dem „Buckel“ hat,  sieht das Gehäuse und Band ziemlich gut aus !
Außer ein paar Tragespuren sieht man nichts !

Auf der Zeitwaage konnte man leider keine Diagnose stellen, weil die Gangwerte und die Amplitude sehr stark schwankten und die Uhr nach ca. einer Minute Laufzeit ihren Dienst einstellte !

Da hilft nur eins, das Uhrwerk muss zerlegt werden.
Nachdem die Automatikbrücke und das Sperrrad runter war kam dann das zum Vorschein, dass ich schon vermutet hatte. Am Lager von Federhaus war eine schwarze, zähe Masse sichtbar.
Der Laie sagt dazu, dass das Uhrwerk „verharzt“ ist.


Ich würde eher von Trockenschmierung reden, weil das, eigentlich, flüssige Uhrenöl durch die ständige Bewegung des Räderwerks, Temperatureinflüssen und Verschmutzung hart geworden ist, und sich durch den Lagerdruck über dem Lager abgesetzt hat.
Im Lager ist jetzt kein Schmierstoff mehr vorhanden.
D.h. erhöhte Reibung, Kraftverlust und Verschleiß. 


Kein Problem !
Erstmal Uhrwerk komplett zerlegen und die Platinen mit Waschbenzin reinigen.
Danach folgt ein Waschgang in der Reinigungsmaschine.
Das Uhrwerk wird jetzt wieder aufgebaut und dabei an den entsprechenden Stellen geölt und geschmiert.
Mal schauen was jetzt die Zeitwaage dazu sagt ?

+/- 0 Sekunden pro Tag Gangabweichung und eine Amplitude von 307°
Das nennt man Punktlandung !

Da sieht man, was ein bisschen „Liebe“ durch einen Uhrmacher ausmachen kann !




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Freitag, 26. September 2014

Wieso immer die Rotorwelle ?

Der ein oder andere Besitzer einer Rolex mit Automatikuhrwerk wird irgendwann mit einem Klappergeräusch konfrontiert werden !
Genauso erging es dem Besitzer dieser Rolex GMT Master II Ref. 16710.

Nach dem Öffnen des Bodendeckels sah man schon ohne Lupe, dass der Rotor zu viel Spiel hatte. Man konnte den Rotor mit den Fingern hin und her bewegen. In diesem Fall war es sogar so groß, dass der Rand des Rotors die Platinen berührt, und an diesen Stellen die Beschichtung der Platinen abgetragen wurde (siehe Bild).



Das Problem tritt ab und an auf, wenn die Uhr einen harten, seitlichen Schlag bekommen hat. 
In diesem Fall wirkt die komplette Kraft des Stoßes auf die 1,1mm starke Rotorwelle der Schwungmasse (Maße der Schwungmasse: Durchmesser 28mm,  Gewicht 4 Gramm). Diese kann sich verbiegen, brechen oder sich aus der Verankerung lösen.


Versuche mit anderen Uhrwerken haben gezeigt, dass man das Gewicht eines gut konstruierten Rotors nicht reduzieren kann, da es sonst nicht für den Rotor und den dazugehörigen automatischen Aufzug möglich ist, die Aufzugfeder ausreichend zu spannen.
Man könnte einen Microrotor, mit sehr kleinem Durchmesser, in das Uhrwerk integrieren. Das ginge aber zu Lasten der Bauhöhe, und wird sehr wahrscheinlich aus diesem Grund von Rolex nicht gemacht.

Es kann allerdings noch eine Ursache für einen schleifenden Rotor geben !
Die Uhr wurde schon lange nicht mehr grundüberholt. In diesem Fall ist im Rotorlager kein Schmierstoff (Öl) mehr vorhanden und die Welle des Rotor unterliegt zu starker Reibung und daraus resultierend einer starken Verschleiß !

Bei der vorliegenden Uhr war genau das der Fall !
Die Rotorwelle (siehe Bild) war sehr stark abgenutz und musste ausgetauscht werden.




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Mittwoch, 27. August 2014

"Bären aufgebunden", oder ist dieser Diagnose ernst gemeint ?



Vor ein paar Tagen ist eine Rolex Datejust  Ref. 16264 mit umgebautem Zifferblatt Bj. 2002 eingetroffen.

Der Besitzer hat mich in den letzten Tagen angerufen und mich um Rat gefragt. 
Selbst der Abfahrtsweg von 150 km hat ihn nicht davon abgehalten seine Uhr begutachten zu lassen.

Er hatte die Uhr vor zwei Wochen zu seinem Rolex Konzessionär gebracht und um einen Kostenvoranschlag für die erste Revision seiner zwölf Jahre alten Uhr gebeten.
Laut Kostenvoranschlag sei das Uhrwerk in einem miserablen Zustand !
D.h. unter anderem das Uhrwerk würde schlecht laufen und stark differieren, die Datumsschnellschaltung ist defekt, die Schraubenköpfe sind alle hin………..

Okay, erstmal die Uhr auf die Zeitwaage legen. 
Ergebnis in allen Lagen +2 Sekunde Abweichung pro Tag mit einer Amplitude von 290°.
Dann Überprüfung der Datumsschaltung und der Datumsschnellschaltung. Alles okay !
Noch schnell den Gehäuseboden geöffnet und einen Blick auf das Uhrwerk und insbesondere auf die Schraubenköpfe geworfen. 
Das Rolex Kaliber ist „jungfräulich“, auch die Schraubenköpfe.

Jetzt frage ich mich, ob der Kollege die Uhren verwechselt hat, dem Kunden einen „Bären aufbinden“ wollte, oder gab es wirtschaftliche / monetäre Beweggründe !?

Eine Revision des Uhrwerks ist nach zwölf Jahren Tragezeit auf jeden Fall ratsam.
Die Ölverhältnisse sind nicht mehr so, wie sie eigentlich sein sollten, und ein Großteil des Uhrwerks unterliegt  deshalb starker Abnutzung und Verschleiß !
Die anderen festgestellten Dinge sind nicht nachvollziehbar ! 







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Montag, 18. August 2014

Rolex Submariner Cal. 3135


Wer schon immer wissen wollte, wie das Uhrwerk der Rolex Submariner Cal. 3135 auseinander und wieder zusammengebaut wird, sollte sich diesen Clip nicht entgehen lassen !


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Mittwoch, 13. August 2014

Aufreger der Woche !




Vintage Rolex GMT Master vom Gebrauchtuhrenhändler

Leider stelle ich öfters fest, dass es Gebrauchtuhrenhändler gibt, die nur das Beste von einen möchten !?

Unser schwer verdientes Geld !

Es wird das „blaue vom Himmel“  erzählt, und getrickst bis zum Abwinken.
Hauptsache die Uhr wird mit großem Gewinn verkauft.
In diesem speziellen Fall geht es um eine vintage Rolex GMT Master Ref. 1675 mit dem Kaliber 1570.
Laut Aussage des Verkäufers ist die Uhr komplett von einem Uhrmacher überholt worden und läuft tadellos.

Von außen stimmt diese Aussage!

D.h. Gehäuse und Metallband sind schön zurecht gemacht ! Nur der Nachgang, von mehr als 30 Sekunden pro Tag, machte den Käufer stutzig.Die Überprüfung der Gangwerte auf der Zeitwaage ergab katastrophale Werte. Eine Amplitude von unter 200°, einen großen Abfallfehler und das Vierlagendiagramm ergab auch noch eine nicht gerade kleine Lagendifferenz. Bei der Sichtkontrolle des Uhrwerks kamen mir dann auch noch haufenweise Dreckpartikel entgegen.

In meiner Tätigkeit als Uhensachverständiger stelle ich leider oft fest, dass das hier kein Einzelfall ist !

Mein Tipp: Augen auf beim Uhrenkauf !
Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man einen Fachmann kontaktieren oder die Finger davon lassen !

Update:

Der Käufer hat die Uhr zurück zur Verkaufsstelle gebracht und reklamiert.
Daraufhin wurde das Uhrwerk von einen „Uhrenspezialisten“ einreguliert !!!!
Mit dem Erfolg, dass das Uhrwerk noch mehr differierte !

Zum guten Schluss wurde ich vom Käufer beauftragt eine Revision des Uhrwerks durchzuführen.
Dabei wurde festgestellt, dass das Uhrwerk zwischen den Platinen total verdreckt war.
Der Federkern war schon fast im Lager „festgebacken“ !

Es ist eine Frechheit zu behaupten, dass das Uhrwerk von einem Uhrmacher, vor dem Verkauf, überholt worden ist.
Man muss davon ausgehen, dass an diesem Uhrwerk schon länger als 15 Jahre keine Revision mehr durchgeführt wurde.

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Mittwoch, 30. Juli 2014

Abgebrochene Werkhalterung Rolex Day Date Ref. 1803


Die abgebrochene Werkhalterung.

Ein Freund von meinem Vater liebt seine goldene Rolex Day Date Ref. 1803 mit Brillantzifferblatt und Brillantlünette heiß und innig.
Die Uhr wird jeden Tag, seit Jahrzehnten, bei jeder Tätigkeit getragen.
Bisher war die Uhr 4-mal zum Service bei mir in der Uhrmacherwerkstatt.
Das Problem, dass jetzt aufgetaucht ist, hat den Besitzer ein wenig ratlos gemacht !
Mal lief die Uhr wunderbar, und von jetzt auf gleich blieb das Biest stehen.  
Nach einiger Zeit lief sie wieder usw…….

Nach dem Öffnen des Bodendeckels sah man das Problem, bzw. die Ursache des Problems. Eine Werkhalterung war abgebrochen ! Das abgebrochene Stück musste irgendwo im Uhrwerk herumschwirren und ab und an mal das Räderwerk blockieren. 
Genauso war es auch !
Nachdem das Teil entfernt wurde und lief das Baby.

Die oft von der Kundschaft gestellt Frage ist natürlich, wie dieses Teil abbrechen konnte.
Sehr wahrscheinlich hat die Uhr einen heftigen Schlag abbekommen. Dabei ist dann die Werkbefestigung abgebrochen.

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Freitag, 11. Juli 2014

Gebrochene Zugfeder Rolex Oyster Date



Gebrochene Zugfeder !

In dieser vintage Rolex Oyster Date tickt das Rolex Handaufzugkaliber 1210.
Die Fehlerangabe des Kunden war: „geht nicht mehr, schau mal was Du machen kannst!“

Gesagt getan !

Alles deutete auf eine gebrochene Zugfeder hin.
D.h. man findet beim Aufziehen der Uhr keinen Endpunkt der Feder !
Das Problem an einer gebrochenen Zugfeder, ist die Kraftspitze, die im Moment des Bruchs der Feder auf das Räderwerk wirkt.
Dabei können Räder beschädigt werden !
Nach dem Öffnen des Bodens sah man allerdings noch ein ganz anderes Problem.
Die Feder der Stoßsicherung hatten sich geöffnet und der Deckstein und der Lagerstein mussten irgendwo im Uhrwerk herumfliegen !
Nach 30 Minuten fluchen und beten wurden beide Teile gefunden !

Jetzt war das Federhaus dran.
Nachdem die Feder entfernt wurde, sah man den abgebrochenen Federzaum noch im Federhaus stecken.



Da ich eine Uhrmacherwerkstatt betreibe, die dieses Jahr 85 Jahre alt wird, bin ich mit alten Ersatzteilen mehr als gut ausgestattet, so dass die passende Feder schnell gefunden war. 
Der Rest des Rolex Kaliber 1210 wurde zerlegt, und alle Räder eingehend untersucht. 
Zum Glück haben alle Räder den Federbruch überstanden. 
Danach war das Üblich angesagt. Alle Teile reinigen, zusammenbauen, schmieren und ölen, regulieren, kontrollieren…… fertig !

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Dienstag, 1. Juli 2014

21 Jahre alte Rolex Daytona


 
Langsam wird mein Einzugsgebiet immer größer. Bisher kamen die meisten Kunden aus Aachen und Umgebung. Das hat sich seit einigen Jahren geändert. Jetzt sind Kunden, die einen Anfahrtsweg von mehreren Stunden haben, keine Seltenheit mehr. Abgesehen von den Kunden, die mir Ihre Uhr zusenden, weil Ihr Wohnsitz in Ausland ist.


Die Daytona Ref. 16518 hat eine Anfahrt von 1 ½ Stunden hinter sich. Die Uhr wurde 1993 neu erworben und ist seit dem gelaufen, gelaufen, gelaufen,  bis vor ein paar Tagen. Wenn man überlegt, dass der Unruhreif eine „Laufleistung“ von ca. 750.000 km pro Jahr hat, kann man seiner Uhr nach 21 Jahren Laufzeit und einer Laufleistung von ca. 15.750.000 km einen Boxenstopp beim Uhrmacher gönnen, oder? So etwas schaffen unsere Automobile nicht. Besonders nicht mit diesem Wirkungsgrad und einer prozentualen Ganggenauigkeit von 99,999% !


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Montag, 2. Juni 2014

Ersatzteilbeschaffung für vintage Rolex

Die Ersatzteilbeschaffung für vintage Rolex kann ziemlich mühselig sein !

Neue Ersatzteile erhält man nicht mehr, und selbst gerauchte, wieder aufgearbeitete Ersatzteile haben „ambitionierte“ Preise.
Das musste ich anhand von dieser Rolex Datejust Ref. 1500 erfahren.
Die Uhr wurde ca. 10 Jahre nicht getragen und sollte überholt werden. 
Es fehlte der Glasrand und das Metallband war nicht original. 
Die Vorgabe des Kunden war zuerst die Ersatzteile besorgen und danach das Uhrwerk zu überholen. 
Okay, dass heißt Computer anwerfen und Anfragen starten bzw. „Telefonterror“ bei meinen Quellen für vintage Rolex Ersatzteile.
Nach langem hin und her (Teile zu teuer, nicht original, muss in Übersee bestellt werden……..etc.) wurde ein sehr gut erhaltener und aufgearbeiteter Glasrand gefunden. 
Von dem Ersetzten des Metallbandes wurde Abstand genommen. 
Dafür wurde eine passables Lederband angebracht. 
Die Überholung des Uhrwerks ging dann problemlos von der Hand.


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Dienstag, 13. Mai 2014

Rolex Sea Dweller Double Red Ref. 1665


Rolex Sea Dweller Double Red Ref. 1665 mit zuckendem Sekundenzeiger

Der ein oder andere Besitzer von vintage Rolex Uhren kennt das Problem des zuckelnden und stockenden Sekundenzeigers.
Genau mit diesem Problem konfrontiere mich der Besitzer dieser „Double Red“.
Man muss dieses Problem von der Konstruktion des Uhrwerks her sehen.
Die Sekundenradwelle liegt nicht im direkten Kraftfluss des Räderwerks.
Durch diese Besonderheit wird die Sekundenradwelle indirekt angetrieben und wird mit einer Feder auf die Platine des Räderwerks gehalten.
Diese Feder ist oft durch unsachgemäße Reparaturen verbogen worden oder hat sich im laufe der Zeit versetzt.
Dadurch hackt die Sekundenradwelle ab und an und der Sekundenzeiger ruckelt.
Dieser Fehler wurde bei der Rolex Sea Dweller Double Red behoben und der Sekundenzeiger dreht wieder gleichmäßig seine Runden !



 



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Montag, 28. April 2014

Rolex Sondermodell mit außergewöhnlicher Geschichte !



Rolex Sondermodell mit außergewöhnlicher Geschichte !

Anfang der 90er Jahre weilte ein Prinz einer arabischen Herrscherfamilie in Aachen, um sich im Aachener Klinikum operieren zu lassen. Der Prinz wurde rund um die Uhr von Polizisten bewacht. Alle Polizisten, die an diesem Einsatz teilgenommen haben, wurden, aus Dank, von dem Prinzen mit einer Rolex Uhr bedacht, die das Wappen der Herrscherfamilie trägt. Es gab nur ein Problem an der Sache ! Deutsche Beamte dürfen keine Geschenke annehmen (Bestechung). Die Polizisten haben geklagt, verloren und mussten die Uhren wieder abgeben ! Der Prinz ist in seiner Ehre gekränkt worden, und hat Deutschland seit dem nicht mehr besucht !
Die Story hat damals für ziemlich viel Wirbel gesorgt, und ging durch die Presse.
Fast alle Uhren lagern bis heute in einem Tresor der Aachener Polizei. Bis auf eine. Die liegt jetzt bei uns auf dem Werktisch !


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Freitag, 11. April 2014

Youtube Clip vintage Rolex & Rolex Service


Unser neuster Youtube Clip zum Thema
vintage Rolex & Rolex Service
by Uhrmachermeister Kriescher


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Montag, 31. März 2014

Vintage Rolex Oyster Ref. 6567

Vintage Rolex Oyster Ref. 6567

Bei uns im Dreiländereck Deutschland, Belgien, Niederlande ist ein Kundenbesuch im Nachbarland keine Seltenheit. Auf der anderen Seite der Grenze gibt es genau so wenige Uhrmacher, wie bei uns in Aachen und Umgebung.
Meistens geht es bei den Kundenbesuchen um antike Wanduhren, Standuhren oder Tischuhren, die ich restauriere.
In diesem Fall ging es um eine antike Standuhr, die ich in Vaals, auf der niederländischen Seite, begutachten sollte.
Während der Begutachtung hielt mir der Kunde auf einmal eine alte, abgegriffene Rolex Schachtel unter die Nase. Mir fiel beinahe mein Werkzeug vor lauter Schreck hin. Nach dem Öffnen kam eine goldene Oyster Ref. 6567 zum Vorschein. Herrrrrlich !
Die Uhr wurde von dem Vater des Kunden 1959 in Italien erworben, wurde vor 30 Jahren das letzte Mal gewartet.
Da er seit Jahren niemanden finden konnte der diese Uhr wieder zum Laufen bringen konnte, habe ich mich der Sache angenommen.

Die Rolex Oyster Ref. 6567 ist mit sehr schönen 18 Karat Goldgehäuse ausgestattet. Das Gehäuse ist dem Alter entsprechend in einem guten Zustand.
In der Uhr tickt das alt bekannte Rolex Kaliber 1030. Laut Bodendeckel ist die Uhr bisher fünf Mal gewartet worden.
Während der Reparatur gab es Probleme mit dem Sekundentrieb, die nach einigem hin und her behoben werden konnten.
Fazit: Uhr läuft – Kunde ist zufrieden – ich bin zufrieden – was will man mehr !?








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