Chronometertests sind wunderbar, und bringen den
Uhrenherstellern Geld in die Kasse. Chronometer lassen sich teurer verkaufen
als die normale Version der Uhr, obwohl nicht gesagt ist, dass die normale
Version nicht doch bessere Gangwerte bringt !
Ein weiterer Minuspunkt des Chronometertest ist, dass dieser
Test nichts mit der Realität zu tun hat, sondern „nur“ ein Test unter Laborbedingungen
ist.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen einen dem realen
Leben angepassten Chronometertest durchzuführen.
Leider wurde mir von Rolex,
dem Hersteller mit den meisten Chronometern, keine Uhr zur Verfügung gestellt.
Allerdings hatte die kleine und feine Uhrenmanufaktur
Damasko sehr großes Interesse daran eines Ihrer Manufakturkaliber diesem Test
zu unterziehen.
Mir wurde die Damasko DK 201 mit folgendem Manufakturuhrwerk
zur Verfügung gestellte:
·
Manufakturwerk Damasko
A 35-2
·
Mechanisches Werk mit
automatischem Aufzug
·
23 Rubinlagersteine
·
28.800
Halbschwingungen/ Std.
·
Ankerrad aus Silizium
·
Amagnetisch nach DIN
8309
·
Stoßsicher nach DIN
8308
·
EPS®-Spirale
·
Gewichtsunruh
·
52 Stunden
Gangautonomie
·
Damasko Rotor mit
Keramiklager
·
Uhr wird in 5 Lagen
reguliert
Was ich
besonders bemerkenswert finde, ist die Tatsache, dass 90% der kompletten Uhr
bei Damasko selber gefertigt sind. Wenn man berücksichtigt, dass das Lederband,
Glas, Zifferblatt, Zeiger und Dichtungen Fremdfabrikate sind, kann man bei
Damasko stolz darauf sein, dass das Uhrwerk und das Gehäuse zu 99,8% „in house“
entwickelt und gefertigt ist.
Ich würde
mich freuen, wenn sich wesentlich bekanntere Uhrenhersteller an diese
Fertigungstiefe ebenfalls herantrauen würden.
Jetzt zum
Test. Bevor der Test richtig los ging wurde natürlich ein Gangprotokoll auf der Zeitwaage erstellt:
Gangabweichung pro Tag
|
Amplitude
|
|
Zifferblatt oben
|
2
|
304°
|
Zifferblatt unter
|
2
|
301°
|
Krone oben
|
-1
|
285°
|
Krone unten
|
0
|
280°
|
Krone rechts
|
-1
|
275°
|
Krone links
|
0
|
270°
|
Danach würde
die Uhr sekundengenau eingestellt und von mir 30 Tage getragen.
Ein
durchschnittlicher Tag hat bei mir folgende Zusammensetzung:
·
6
Uhr aufstehen und Uhr anlegen
·
12
Stunden Arbeit in der Uhrmacherwerkstatt inkl. Pause
·
4
- 6 Stunden Freizeit (Sport / spielen mit den Kindern / Treffen unter
Freunden…..)
Die tägliche
Tragezeit einer Uhr beläuft sich bei mir auf 16 – 18 Stunden.
Nach drei
Wochen lag die kumulierte Gangabweichung bei plus 60 Sekunden. Das ist eine
Gangabweichung von plus 2,85 Sekunden pro Tag.
Wunderbar, das sind
Chronometerwerte !
Der Härtetest
folgte vom 22. Bis zum 29. Tag !
An diesen Tagen bin ich in Obertauern zum
Skifahren gewesen.
D.h. Kälte, Erschütterungen, Stöße………
Nach diesen Tagen
konnte ich schon mal feststellen, dass die Uhr Ski und sogar Apresski
tauglich ist.
Aber wie haben sich die klimatischen und mechanischen
Einwirkungen auf das Gangverhalten des Uhrwerks ausgewirkt ?
Die
kumulierte Gangabweichung nach dem 30. Tag betrug 88 Sekunden.
Das entspricht
einer durchschnittlichen täglichen Gangabweichung von plus 2,95 Sekunden.
Wie man
sieht, haben die klimatischen und mechanischen Einwirkungen auf das
Gangverhalten des Uhrwerks Auswirkungen.
Jedoch sind diese, wegen der hohen Güte der verwendeten Materialie, der genauen Fertigung und der guten Konstruktion, bei diesem Uhrwerk
minimal und für eine Privatperson kaum Messbar.
Nach dem
30-tägigen Tragetest wurde natürlich wieder ein Gangprotokoll auf der Zeitwaage
mit folgenden Werten erstellt
Gangabweichung pro Tag
|
Amplitude
|
|
Zifferblatt oben
|
3
|
311°
|
Zifferblatt unter
|
2
|
308°
|
Krone oben
|
-2
|
290°
|
Krone unten
|
0
|
272°
|
Krone rechts
|
-2
|
270°
|
Krone links
|
0
|
285°
|
Wie man sieht
haben sich die Werte ein wenig verändert.
Das ist allerdings normal, da jede
Erschütterung und jeder Stoß sich auf das Reguliersysthem auswirken.
Fazit:
Abschließend
kann man sagen, dass das Manufakturuhrwerk Damasko A 35-2 hervorragende Gangwerte
hat und mit diesen Gangwerten die Chronometerprüfung bestehen würde !