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Mittwoch, 15. Januar 2020

Fünf Fragen die mir immer wieder gestellt werden !



·         Wieso muss meine Uhr zur Revision, obwohl diese noch gut läuft ?
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·    Als Uhrmachermeister kann ich jedem Träger einer mechanischen Uhr raten, turnusmäßig eine Revision des Uhrwerks durch einen Fachbetrieb durchführen zu lassen.Um das zu verdeutlichen frühe ich an dieser Stelle immer ein Beispiel aus der Automobilbranche an, da den meisten Kunden Ihr Auto näher ist, als Ihre Uhr!Das Getriebeöl Ihres KFZ sollte alle 15.000 km gewechselt werden! Machbar sind auch 150.000 km mit einer Ölfüllung. Jedoch kann man danach das Getriebe in die Tonne treten, weil es durch Reibung verschlissen ist!Da ein Uhrwerk ebenfalls ein Getriebe ist, und die Reibung ebenfalls durch Schmierstoffe gemindert wird, macht das Beispiel klar, dass ein turnusmäßiger Service unabdingbar ist.Oft werde ich von meinen Kunden auf Uhrenblogs angesprochen, in denen man von vermeintlichen „Uhrengurus“ liest, „Meine Uhr läuft seit 25 Jahren Sekundengenau“. Zu dieser Aussage gibt es grundsätzlich zwei Dinge zu sagen:
1.  Das sekundengenaue laufen ist wegen dem Isochronismussfehler, den jede tragbare, mechanische Uhr hat, eine Falschaussage. Aus physikalischer und uhrentechnischer Sicht ist das nicht möglich!
2.  Ohne das Gehäuse zu öffnen und die Uhr zu begutachten, weiß ein erfahrener Uhrmacher, dass mindesten drei Räder ersetzt werden müssen! 


        In welchen Abständen sollte meine Uhr in die Revision ?
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·     Spätestens nach 5 – 7 Jahren ist das Öl in der Uhr nicht mehr zu gebrauchen (ausgetrocknet, verschmutzt). Bei einigen Schnellschwingern (z.B. Zenith El Primero) ist dieser Zustand sogar schon nach drei Jahren erreicht.
Ein „Aha-Erlebnis haben die Teilnehmer meiner Uhrenseminare, wenn es um das Thema ölen geht, da jedes Zapfenlager nur mit einem „Mikrotropfen“ Öl benetzt wird. In diesem Moment wird den Teilnehmern bewusst, dass nach spätestens 5 – 7 Jahren ein Service fällig wird.


       Welche Arbeitsschritte werden bei einer Revision durchgeführt ?

·         Ich kann jetzt nur für meine Uhrmacherwerkstatt sprechen

Ein Unterhaltsservice /Revision besteht aus:
Ausbau des Uhrwerkes
Zerlegen des Uhrwerkes
Reinigen aller Uhrwerksteile
Zusammenbau des Uhrwerkes
Schmieren und Ölen aller relevanten Teile
Kontrolle auf sichere Funktion
Montage des Zifferblattes & der Zeiger
Reinigen des Gehäuses und Bandes (auf Kundenwunsch auch Aufarbeiten)
Einbau des Uhrwerkes
Dichtungen ersetzen
Kontrolle der Uhr auf Ganggenauigkeit
Wasserdichtheitsprüfung
Kontrolle der Gangreserve / Automatik



·     Wie lange dauert eine Revision ?
   
      Je nach Arbeitsaufkommen dauert eine turnusmäßiger Service / Revision 3 – 4 Wochen in meiner Uhrmacherwerkstatt.
Sollten spezielle Ersatzteile benötigt kann es auch länger dauern.
Oft wird dann die Frage gestellt, wieso das so lange dauert!
Weil ich grundsätzlich keine Uhr aushändige, die nach der Revision nicht ausgiebig getestet wurde! Ich habe nichts davon, wenn ich eine Uhr schon nach ein paar Tagen zurückgebe, der Kunden danach aber alle zwei Tage wegen einer Reklamation meine Werkstatt aufsuchen muss!

Was kostet eine Revision ?

·    Das ist eine Frage die ich ebenfalls nur für meine Uhrmacherwerkstatt beantworten kann, da jeder Uhrmacher eine andere Kalkulation hat. Es fängt an mit 150.- Euro für einer normalen Handaufzuguhr. Die Revision einer normalen Rolex (Explorer, Submariner, Datejust, Date, GMT Master…) kostet 300.- Euro.
Bei Chronographen geht es ab 300.- Euro los, und für Rolex Chronographen verlange ich zurzeit 550.- Euro. Alle Preise zzgl. Ersatzteile.
Ich rate jedem Kunden sich einen Kostenvoranschlag unterbreiten zu lassen.
In meiner Werkstatt werden die Kostenvoranschläge unentgeltlich erstellt, und dem Kunden erklärt.
Danach entscheidet der Kunde, ob der die Arbeiten durchführen lässt, oder nicht!

Mittwoch, 1. Januar 2020

Revision Longines 5699 Sommatore mit dem Kaliber 13ZN


Der Longines Sommatore Chronograph ist einer der begehrtesten Stahlchronographen aller Zeiten.
Das Gehäuse der Uhr hat einen Durchmesser von 39,5mm. 
Das Zifferblatt hat zwei Hilfszifferblätter - eine laufende Sekunde auf der linken Seite und einen Chronographenstundenzähler auf der rechten Seite.
Aus der Mitte kommen insgesamt vier Zeiger, Minuten- und Stundenzeiger, sowie die Chrono-Zeiger für die Sekunde und der Minutenzähler.
Das Zifferblatt ist mit leuchtenden arabischen Indexen und passenden, mit Leuchtmasse gefüllten zentralen Stunden- und Minutenzeigern versehen.
Angetrieben wird die Uhr durch das Uhrwerk 13ZN.
Longines zählte einst zu den größten Chronographen-Spezialisten. Das war indes nicht immer der Fall: Auch Longines kaufte bis in die 40er Jahre  Rohwerke von Valjoux. 1936 wollte man handeln, um das bis dahin produzierte Chronographenkaliber 13.33Z ablösen.Das Kaliber 13 ZN war ein, für die damalige Zeit, ein sehr modernes, optimiertes Produkt, das sich schnell montieren ließ. Natürlich fungierte ein Schaltrad als «Gehirn» der Chronographensteuerung.
Das Uhrwerk wurde in unserer Uhrmacherwerkstatt komplett zerlegt und überholt.