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Montag, 27. April 2015

Tag der deutschen Uhr

Samstagabend, den 25. April 2015 / 21.45 Uhr

Die Veranstaltung "Tag der deutschen Uhr" ist seit drei Stunden vorbei. 
Es ist Zeit ein erstes Resumé zu ziehen.

Der erste Veranstaltungstag ( Freitag der 24. April) war etwas ruhiger, obwohl der Zuspruch der Uhrenliebhaber für einen Werktag über den ganzen Tag hinweg konstant war.
Ich hatte trotzdem mit mehr Besuchern gerechnet !
Okay, vielleicht war ich etwas zu euphorisch. 
Wenn man sich so ins Zeug legt, Stunde um Stunde für die Organisation benötigt, unzählige Telefonate führt und E-mail schreibt, geht man natürlich vom Optimum aus.
Auf der anderen Seite muss ich hervorheben, dass an diesem Tag ein bekannter Uhrenblogger den weiten Weg aus Baden Baden gekommen ist, um sich die Veranstaltung anzusehen und das Handwerksmagazin eine Reporterin entsendet hat, um in der nächsten Ausgabe ausführlich zu berichten.

Der zweite Tag (Samstag der 25. April) stand von Anfang an unter einem anderen Stern !
Ab 10 Uhr ging die "Post ab" ! Nummernschilder aus dem Ruhrgebiet, Bayern und Norddeutschland wurden gesichtet. Der Zuspruch war gewaltig ! Uhrenfans von Nah und Fern löcherten die Aussteller mit fachlichen Fragen zu Ihren Uhren. Teilweise standen kleinere Menschentrauben um die Hersteller und lauschten deren Ausführungen.Es kam sogar ein Mitglied der "Deutschen Gesellschaft für Chronometrie" um einen Bericht über den "Tag der deutschen Uhr" zu verfassen.

Insgesamt haben die Aussteller ca. 450 Uhren präsentiert !
Ein großes Lob erhielt ich vom Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen und Schirmherr der Veranstaltung, Peter Deckers. Er war begeistert von der Vielfalt, dem Einfallsreichtum und der Qualität des deutschen Uhrmacherhandwerks.

Mein Hauptziel, dass deutsche Uhrmacherhandwerk wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen, und zu zeigen, dass es in Deutschland hervorragende, innovative, kleine Uhrenhersteller gibt habe ich zu 100% erreicht !

Ich habe mich jetzt schon dazu entschlossen eine zweite Auflage durchzuführen. 
Natürlich dann mit noch mehr Highlights. Laßt Euch überraschen !

Einen ausführlichen Bericht eines bekannten Uhrenbloggers findet Ihr im Watchguide !


Bedanken möchte ich mich beim Porschen-Zentrum Aachen für den Porsche Carrera S4, den man mir als Showcar für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat und natürlich bei den Ausstellern Andy Heymann Straps, A.Shorokhoff, Marcello C, Tourby Watches, Neumann Timepieces, Rainer Nienaber, Damasko und Schaumburg Watches für die tolle Zusammenarbeit. Nicht vergessen darf ich meine Angestellten, ohne die so eine Veranstaltung gar nicht durchführbar ist.


























Dienstag, 14. April 2015

Appel Watch Servicepreise

Dieser Artikel stand in der heutigen Ausgabe der Aachener Zeitung.
Da sind die Reparaturpreise von Rolex, IWC, A. Lange & Söhne ..... fast schon geschenkt !



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Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur von vintage Rolex & neueren Rolex spezialisiert!


Mittwoch, 1. April 2015

Säuft meine Uhr beim Schwimmen ab ?

Ist meine Uhr wasserdicht ?

Mit dieser Frage wird jeder Uhrmacher, im laufe seines Berufslebens, tausendfach konfrontiert.
Es gibt viele Uhren-Träger, insbesondere Besitzer von Rolex Uhren, die davon ausgehen, dass Ihre Uhr ein Leben lang wasserdicht ist.
Dem ist leider nicht so !

Nach jedem Stoß (z.B. ein leichter Stoß gegen eine Tischkante), größeren Temperaturschwankungen (z. B. Sauna, Sonnenbad) und Kontakt mit Chemikalien (dazu gehören auch Duschgels) muss die Wasserdichtheit einer Uhr in frage gestellt werden !!!!!

Man sollte grundsätzlich einmal im Jahr und besonders vor jedem bewussten Kontakt mit Wasser (z.B. Besuch im Schwimmbad) seine Uhr auf Wasserdichtheit prüfen lassen.

Da in Deutschland alles normiert ist, gibt es natürlich auch für die Wasserdichtheit von Uhren eine Norm.
Unter anderem gibt es folgende Prüfkriterie in der DIN 8310:
Wenn bei einer Uhr der Massendurchfluss von 50 Microgramm pro Minute überschritten wird, ist diese nicht Wasserdicht.

Das Problem an der DIN Norm war bisher, dass es keine Messgeräte gab, die diesen geringen Massendurchfluss messen konnte.
Aus diesem Grund haben die Hersteller der Wasserdichtheitsprüfgeräte bisher mit der Deformationsmessmethode ein Verfahren gewählt, dass sich an die DIN Norm "anlehnt".
Diese Prüfgeräte sind in Uhrmacherwerkstätten und Servicewerkstätten der Uhrenhersteller weit verbreitet. 
Sie können jedoch keine DIN-Norm konforme Messung durchführen ! 
Das heisst, dass diese WD-Prüfgeräte und die daraus resultierenden Ergebnisse für mich ,als Sachverständigen für das Uhrmacherhandwerk, nicht zu gebrauchen sind !

Was heißt den, an die DIN-Norm "angelehnt" ?

Soll ich als Gutachter vor Gericht vortragen, dass meine Messmethode an die DIN-Norm "angelehnt" ist ?
Jeder pfiffige Anwalt wird mein Gutachten anfechten, und auch noch recht bekommen !
Das ist der Grund, warum ich mir bisher kein modernes Wasserdichtheitsprüfgeräte zugelegt habe, und mein altes, bewährtes Gerät benutzt habe.

Das hat jetzt eine Ende !
Ich habe ein Gerät gefunden mit dem man Messungen DIN-Norm gerecht durchführen kann !

Das aktuellste Geräte von Begral ist in der Lage, innerhalb kürzester Zeit eine Uhr normgerecht auf den Massendurchfluss zu überprüfen.
Mittels einer im Testgerät verbauten Videokamera wird die Durchflussmenge auf einem Computermonitor optisch dargestellt.
Mittels dieses DIN-Norm gerechten Verfahrens kann man sicher sein, eine tatsächlich,zum Zeitpunkt der Prüfung, wasserdichte Uhr zu besitzen.


So wie mir der Entwickler mitgeteilt hat, ist das Gerät u.a. in der Qualitätskontrolle von Rolex, Panerai und Citizen zu finden. 

Meine ersten Testuhren waren eine Breitling "Lady J" , eine Omega Seamaster Professional und eine vintage Rolex GMT Master.
Die Testergebnisse waren eindeutig. Die Breitling und die Omega war zum Zeitpunkt der Prüfung wasserdicht. Die vintage Rolex GMT Master hat den Massendurchfluss von 50 Microgramm pro Minute überschritten und ist somit nicht dicht
Selbst kleinste Undichtheiten können gemessen, und somit erkannt werden !

Das Gerät ist einfach in der Handhabung. 
Die Messergebnisse sind äußerst präzise und DIN-Norm konform !
Der WD-Tester Begral Marine hat mich überzeugt. 

Sollte es einen Kollegen (Uhrmacher) geben, der sich für das Gerät interessiert, kann er gerne Kontakt mit mir aufnehmen. 







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Montag, 16. März 2015

Trauriges Ende einer Bubble Back !

Im Jahr 1931 entstand die Rolex Oyster Perpetual, die erste wasserdichte Uhr mit automatischem Aufzug. 
Bei Uhrenliebhabern ist diese Rolex legendär. 
Sie wird in Sammlerkreisen Bubble Back genannt.

Für eine Bubbleback mit der Referenz 6084 und dem Kaliber 645 aus den 50er Jahren wurde mir ein Reparaturauftrag erteilt.

Die Schwierigkeit an einer Reparatur einer Bubble Back ist immer die Ersatzteilbeschaffung! Die Ersatzteile sind äußerst rar, und unendlich teuer, falls man noch ein Teil ergattern kann. Obwohl ich über ein weltweites Netzwerk von Ersatzteilhändlern verfüge (für diese Uhr habe ich sogar eine Anfrage in Australien gestartet), konnten die defekte Krone und die defekte Aufzugwelle nicht beschafft werden.

Schade um diese historische Uhr !

Falls jemand eine Adresse für Bubble Back Ersatzteile kennt, würde ich mich sehr freuen, wenn man mich kontaktiert.







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Samstag, 7. März 2015

Tag der deutschen Uhr



Ich möchte Euch zeigen, dass es nicht nur schweizer Uhren gibt, sondern auch in Deutschland hervorragende Uhren gebaut werden.

Aus diesem Grund lade ich Euch herzlich ein meine Uhrenmesse mit innovativen, deutschen Uhrenherstellern am 24. / 25. April 2015 von 10 – 19 Uhr zu besuchen.

Last Euch von der deutschen Uhrmacherkunst beeindrucken, und lernt die „Macher“ der Uhren und Uhrwerke kennen. 
Stellt die Fragen, die Ihr schon immer „rund um die Uhr“ stellen wolltet und bewundert die technischer Raffinessen der ausgefallenen Zeitmesser.

Ausgestellte Armbanduhren von:
  • ·         Alexander Shorokhoff
  •       Tourby
  •           Marcello C
  •       Schaumburg Watches
  •           Damasko
  •       Neuhaus

       Ausgestellte Großuhren von:
  • ·         Erwin Sattler
  •        Mayr
  •          Kieninger
  •       Hermle
  •           AMS
Weitere Aussteller:
  •          Heymann, handmade watchstraps
  •       Designhütte Uhrenbeweger
  •          Uhrenseminare by Uhrmachermeister Kriescher
  •  
Vorführungen von:
  • ·         Uhrmachern
  •            Uhrentests
  •       Anfertigen von Uhrenbändern 

Das Porschezentrum Aachen wird sich ebenfalls als Aussteller am "Tag der deutschen Uhr" beteiligen, und einen Wagen vor die Geschäftstür präsentieren.

Das Team von Uhrmachermeister Kriescher freut sich auf Euer Kommen !


Sonntag, 1. März 2015

Pärchenuhren !

Als ich vor über 25 Jahren meine Ausbildung angefangen habe, konnte man Sie noch in den Einkaufsstraßen antreffen!

Ehepaare, die absolut gleich angezogen waren! Gleiche Hose, gleiches Oberteil, meistens auch gleiche Weste und gleiche Uhren. Im Extremfall trugen Männlein und Weiblein die absolut gleichen Trainingsanzüge, auch „Jogger“ genannt.

Genau aus dieser Zeit stammen die Pärchen-Uhren. Meistens hat es sich dabei um Uhren mit bicolor Gehäuse und Band gehandelt. Die Herrenuhren mit einem Durchmesser von 36mm bis 38mm, die Damenuhren mit einem Durchmesser von 28mm bis 33mm.

Es gibt heute noch ältere Handelsreisende der Uhrenhersteller, die bei der Vorlage der aktuellen Uhrenkollektion auf die gute Dekorationsmöglichkeit von Pärchen-Uhren hinweisen.


Ein Kunde brachte mir jetzt seine Pärchen-Uhren zur Revision des Uhrwerks in die Uhrmacherwerkstatt. Es handelt sich um eine Rolex Datejust Ref. 16233 mit dem Kaliber 3135 und eine Rolex Date Ref. 6917 mit dem Kaliber 2030.




Update:

Jetzt wurden mir noch zwei Tudor Prince als Pärchenuhren zur Revision der Uhrwerke in die Uhrmacherwerkstatt gebracht.





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Montag, 23. Februar 2015

Präsentation bei Dreist

Im coolsten Laden von Aachen war am Samstag, wie fast jeden Samstag, Showtag !
Mein Namensvetter Rob Kriescher lädt befreundete Firmen und Künstler in seinen Laden "Dreist" ein, um sich zu präsentieren. 
Letzten Samstag waren das Senior Schnu (Kalligraphie), Firecracker (Musik) und wir Vorort.
Zu dritt haben wir den Laden gerockt.
Das Uhrmacherhandwerk wurde von mir vorgestellt und die Kunden durften einen Blick in verschieden Uhrwerke werfen. 
Dabei habe ich ein wenig Werbung für unser Uhrenseminar am 19. April gemacht !













Freitag, 13. Februar 2015

Schwarzer Peter

Mit meiner Großmutter habe ich am liebsten "schwarzer Peter" gespielt. 
Der ein oder andere kennt das Kartenspiel. 
Der Verlierer erhält eine mit Ruß angemalte Nase.

Bei uns in der Werkstatt gibt es den Ausdruck "schwarzer Peter" ebenfalls. 
Das sind Uhren, bei denen das Metallband vor lauter Dreck schon total steif ist und man einen schwarzen Dreckring am Handgelenk des Trägers sieht, sobald die Uhr abgelegt wird.

Nicht nur aus hygenischen und ästhetisch sondern auch aus technischen Gründen ist es ratsam sein Metallband einmal im Jahr reinigen zu lassen.
Der durch Feuchtigkeit und Schweiss gebundene Dreck in den Gelenken der Metallbänder wirkt ,wie Schleifpaste. 
Das heißt, dass die Metallbänder nach dem jahrelangen tragen ohne Reinigung verschleißen. 
Die Gelenke der Bändglieder "leiern" aus, und das komplette Band kann sich längen. 
Sehr oft bleibt einem dann nur die Möglichkeit das alte beschädigte Band durch ein neues zu ersetzten.

Um zu verdeutlichen, wie viel Dreck in einem Metallband sitzen kann, zeige ich Euch diesen "schwarzen Peter" (Rolex GMT Master II), den wir in ein sauberes Ultraschallbad gelegt haben.






Hier ein Bild des Ultraschallbad nach 15 Minuten Reinigung.
Man kann gut erkennen, dass das vormals saubere Becken jetzt eher einer schwarzen Brühe ähnelt. 


Bild der Rolex GMT Master II nach der Reinigung im Ultraschallbad






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Montag, 2. Februar 2015

Küss den Boden Baby !

Küss den Boden Baby !

Man kann noch so gut auf sein „liebstes Stück“ aufpassen, wenn man einen schlechten Tag erwischt hat passiert es ! 
Man bleibt hängen. 
Der in die Jahre gekommen Federsteg bricht. 
Die schöne Uhr „küsst“ den Boden.


Wie bei diesem vintage Rolex Trun-o-graph !

Den Federsteg zu ersetzten ist kein Problem, aber in diesem Fall ist auch das Glas gesplittert. 
Zum Glück hat dieser Turn-o-graph ein Kunststoffglas !

Glück, wieso Glück ?

Das hat kostentechnische Gründe !


Ein Kunststoffglas ist wesentlich günstiger, als ein mineralische Glas.
Die Splitter des Kunststoffes sind so groß, dass sie nicht in das Gehäuseinnere gelangen können, und so das Uhrwerk verschmutzen oder beschädigen.
Wenn die Uhr ein mineralisches Glas gehabt hätte, wäre man um eine kostspielige Revision des Uhrwerks nicht herum gekommen !







Und jetzt die Bilder mit dem neuen Glas !



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Montag, 26. Januar 2015

Zusammenbau Rolex Kaliber 3135


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Dienstag, 13. Januar 2015

Test: Zeitwaagen App Tickoprint

Ein Bekannter von mir betreibt seit Jahren den Blog Outdoorseite.de.
Er bekommt unter anderem von bekannten Herstellern Produkte (Schlafsäcke, Rucksäcke, Trekkingschuhe.....) als Testimonial zur Verfügung gestellt, und berichtet davon auf seinem Blog (nicht nur positiv !)

Ich persönlich bin nicht mit meinem Rolex Blog angetreten um von Rolex eine Testuhr zu erhalten, sondern über meine Erfahrungen als Uhrmacher zu berichten.
Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass ich schon ein wenig argwöhnisch auf seine Testprodukte geschaut habe.

Das hat jetzt eine Ende !
Ich wurde von der Firma Andios Softwareentwicklung  angesprochen, ob ich nicht als Testimonial für Ihre App-basierte Zeitwaage Tickoprint für Smartphones herhalten möchte ?!

Na klar !
An so einem Test bin ich schon lange interessiert, wie eingefleischte Leser des Rolex Forum wissen.

Ans Werk !
Zuerst die Beschreibung des Herstellers lesen:


TICKOPRINT® ist eine leistungsfähige Zeitwaagen-Applikation zur Analyse des Gangverhaltens aller mechanischen Armbanduhren. Eine einfach zu bedienende graphische Oberfläche zeigt die klassische Darstellung des ablaufenden Papierstreifens, wie man es von dedizierten Zeitwaagen gewohnt ist. TICKOPRINT® bietet eine automatische Schlagzahlerkennung und prüft Ganggenauigkeit, Abfallfehler sowie die Amplitude (*) der zu prüfenden Uhr.
TICKOPRINT® unterstützt die folgenden Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Polnish, Rumänisch, Finnisch, Japanisch und Türkisch.
TICKOPRINT® bietet einen eingebauten Benchmark-Test um sicherzustellen, dass das verwendete Mobilgerät ausreichend leistungsfähig zur Ausführung von TICKOPRINT® ist. Eine automatische Kalibrierung des verwendeten Mobilgerätes sorgt für präzise Testergebnisse. Hochentwickelte Routinen zur Signalerkennung, Sgnalaufbereitung und -auswertung stellen sicher, dass TICKOPRINT® schon mit dem mitgelieferten Headset Ihres Mobilgerätes arbeiten kann. Für bessere und präzisere Testergebnisse ist die Verwendung eines Körperschallmikrofons empfehlenswert, welches einfach aus wenigen kostengünstigen Bauteilen selbst hergestellt werden kann. Ein einfacher Piezo-Summer, ein Stück abgeschirmtes Kabel sowie ein Stecker passend zum Kopfhörer-Eingang Ihres Mobilgerätes - das ist schon alles. Die TICKOPRINT® Website bietet hierfür einen Teilevorschlag sowie eine Zusammenbauanleitung an.
TICKOPRINT® FREE zeigt die Gangabweichung der Uhr in Sekunden/24h an und stellt den Abfallfehler durch die Deckung resp. Ablage der beiden Messwertlinien dar. Eine "Tick"-Simulation mit frei einstellbaren Werten demonstriert dabei das "Papierstreifen"-Display und die Messkurve. Ein Audiotest stellt fest, ob das akustische Uhrensignal lesbar und auswertungsfähig ist. Alles Messungen können abgespeichert und ggf. später wiedergegeben werden, um die Testergebnisse zu untersuchen. Die Laufrichtung der "Papierstreifen"-Anzeige kann eingestellt werden (vertikal oder horizontal).
TICKOPRINT® PRO bietet zusätzlich die numerische Anzeige des Abfallfehlers in Millisekunden. Ein weitere hochentwicklete Signaldarstellung im sogenannten "Trace"-Modus erlaubt die detailgenaue und tiefe Auswertung eines jeden einzelnen Ticks in hoher Auflösung. Die Auflösung der X- und Y-Achsen der Messwertdarstellung ist einstellbar. Eine eingebaute Uhrendatenbank speichert alle relevanten Daten der zu prüfenden Uhr, und kann weitere Notizen wie Messergebnisse etc. speichern. Die Integrationszeit, über welche eine Harmonisierung des Messergebnisses vorgenommen wird ist frei einstellbar.


Okay, hört sich schon mal gut an, besonders vor dem Hintergrund, dass man die normale Version der Tickoprint - Zeitwaage kostenlos im Google Play Store erhalten kann.
Zum Vergleich: Eine China-Zeitwaage kostet ca. 200.- Euro, meine Profizeitwaage ca. 5000.- Euro.

Mir wurde die Profiversion von Tickoprint für mein Samsung S3 mit erweiterten Funktionen (Preis 10.- Euro) zum Testen zur Verfügung gestellt.

Alle Zeitwaagen für mechanische Uhren funktionieren nach dem gleichen Prinzip. 
Es wird das "Tickgeräusch" der Paletten auf der Eingangsseite und der Ausgangsseite des Ankers erfasst. Das heißt, es muss ein Mirkrofon her !
Im Fall der Tickoprint kann man das Mikor des Headset des Smartphone benutzen.
Laut Aussage des Entwicklers ist das die günstigste, aber auch schlechteste Methode (wegen der Nebengeräusche), das Ticken zu erfassen. 
Als Zubehör gibt es noch ein spezielle Mikrofon von TICKOMIC zum Preis von 299.- Euro.
Da mir kein spezielles Mikrofon zur Verfügung steht, werde ich mich mit dem Headset-Mikro begnügen, so wie es sehr wahrscheinlich auch die meisten Nutzer von Tickoprint machen.

Die Testreihe kann beginnen !

Zur Vereinfachung werden alle Uhren nur in der Lage "Zifferblatt oben" getestet.
Als Referenzen halten meine Profizeitwaagen Witschi Chronoscope S1, und meine 40 Jahre alte analoge Timomat her.

Man legt die Uhr auf das Mikro des Headset, startet die App und wartet den Überprüfungsintervall ab (voreingestellt sind 30 Sekunden). Sobald die App das Tickgeräusch empfängt, wird einem automatisch die Halbschwingunszahl des Unruheschwingsysthems, und der Abfallfehler durch Punktreihen angezeigt.  
Die wichtigste Messung, für einen Uhrenliebhaber, ist die des Gangwertes.
Am Anfang der Messung mit der App ergaben sich meistens grauenvolle Gangwerte (300 s/d Abweichung waren keine Seltenheit).  Davon sollte man sich nicht verwirren lassen. Nach eine Testzeit von 2 Minuten sind die ermittelten Gangwerte annähernd auf dem Niveau der Profizeitwaagen.
In der Pro-Version kann man die Werte abspeichern und ggf. später eine Vergleichsmessung durchführen.

Hier sind ein paar Beispiele der Gangmessungen:


Gangwerte Rolex GMT Master II

Tickoprint: +/- 0 s/d
Witschi Chronoscope S1: +2 s/d
Timomat: +2 s/d


Gangwerte Marcello C Pegasus

Tickoprint: +3 s/d
Witschi Chronoscope S1: +2 s/d
Timomat: +2 s/d


Gangwerte Mido Commander II

Tickoprint: +4 s/d
Witschi Chronoscope S1: +4 s/d
Timomat: +4 s/d


Gangwerte Zeno Basel Airplane Diver

Tickoprint: Tickgeräusch nicht erfassbar
Witschi Chronoscope S1: +3 s/d
Timomat: +3 s/d


Gangwerte Dugena Premium

Tickoprint: +10 s/d
Witschi Chronoscope S1: +8 s/d
Timomat: +8 s/d



Fazit:

Insgesamt wurden 15 Uhren getestet.

Die Tickoprint App ist eine nützliche Applikation für das Smartphone, um die Gangwerte einer tragbaren, mechanischen Uhr zu erfassen. 

Sehr gut ist, dass diese Zeitwaage transportabel, einfach zu nutzen und kostengünstig ist.
Ich kann jedem Uhrenliebhaber empfehlen diese App beim Kauf einer gebrauchten Uhr zu nutzen. 
Sollte man sich die Tickoprint Premium App zum Preis von 20.- Euro zulegen, hat man mit der Amplitudenmessung noch eine zusätzliche, nützliche Funktion. 
Mit der Amplitudenmessung kann man bewerten, ob die Unruhe der Uhr noch ausreichend schwingt, oder das Uhrwerk überholungsbedürftig ist.

Auf eine Sache muss ich hinweisen:
Bei Uhren mit sehr massiven Gehäuse, wie die ZENO Basel Airplane Diver, oder die Rolex Deepsea, ist das Erfassen der Tickgeräusche mit dem Headset nicht, oder kaum möglich !
Die Gehäuse dieser Uhren sind so massiv, dass die Tickgeräusche nur anhand des Headset-Mikro nicht, oder kaum, zu erfassen sind.

Begrüßen würde ich, wenn die Entwickler der App auf Ihrere Homepage Bilder und kurze Beschreibungen von guten und schlechten Gangbildern abbilden würden. Der nicht uhrentechnisch affine Nutzer der App könnte dann auf einen Blick vergleichen, ob das Gangbild der getesteten Uhr okay ist, oder nicht. Gerade beim Kauf einer gebrauchten Uhr würde das den ein oder anderen Uhrenliebhaber von einem Fehlkauf (Uhrwerk überholungsbedürftig und damit verbundene Reparaturkosten) abhalten.










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