Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als Vorstandsmitglied
des “Arbeitskreis junger Handwerksunternehmer der Handwerkskammer Aachen”
kann ich öfters über den Tellerrand meiner Uhrmacherwerkstatt hinaussehen, und
mir ein Bild von anderen interessanten Handwerksberufen machen.
Hierdurch habe ich einen Schreinermeister
kennengelernt, der exklusive Innenausstattungen anfertigt, und diese bundesweit
vertreibt.
Besagter Schreiner ist ein Liebhaber von Rolex Uhren und hat
ein paar interessante Uhren im Bestand.
Seine Alltagsuhr ist eine Rolex Oyster Date Ref. 15200 Bj.
2000, die bisher noch nie ein Uhrmacher auf den Werktisch bekommen hat.
Zifferblatt oben: +9 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Zifferblatt unter: +14 Sekunden pro Tag – Amplitude 298°
Krone rechts: +7 Sekunden pro Tag – Amplitude 254°
Krone links: +8 Sekunden pro Tag – Amplitude 250°
Krone unter: +12 Sekunden pro Tag – Amplitude 270°
Krone oben: +10 Sekunden pro Tag – Amplitude 256°
In den horizontalen Lagen läuft das gute Stück hervorragend.
Nur in den vertikalen Lagen sieht man deutlich, dass die
Amplitude (Schwingungsweite des Unruhschwingsysthems) um mehr als 40° absinkt.
Das ist auf verstärkte Reibung im Unruhlager zurück zu
führen, weil die Ölverhältnisse nicht mehr so sind, wie sie eigentlich sein
sollten.
Das Zeitwaagenprotokoll hat dann auch meinen
Handwerkskollegen überzeugt, dass eine Revision des Uhrwerks ratsam wäre.
Eine Vorgabe wurde mir allerdings mit auf den Weg gegeben.
Auf keinen Fall das Gehäuse und Band bearbeiten !
Man kann deutlich erkennen, dass die Amplitude in den nicht
mehr so stark zwischen horizontaler und vertikaler Lage abweicht.
Geringfügige Abweichungen sind normal, da in den vertikalen
Lagen die Reibung immer ein wenig höher ist.
Zifferblatt oben: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Zifferblatt unter: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Krone rechts: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Krone links: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Krone unter: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°