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Montag, 26. Januar 2015

Zusammenbau Rolex Kaliber 3135


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Dienstag, 13. Januar 2015

Test: Zeitwaagen App Tickoprint

Ein Bekannter von mir betreibt seit Jahren den Blog Outdoorseite.de.
Er bekommt unter anderem von bekannten Herstellern Produkte (Schlafsäcke, Rucksäcke, Trekkingschuhe.....) als Testimonial zur Verfügung gestellt, und berichtet davon auf seinem Blog (nicht nur positiv !)

Ich persönlich bin nicht mit meinem Rolex Blog angetreten um von Rolex eine Testuhr zu erhalten, sondern über meine Erfahrungen als Uhrmacher zu berichten.
Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass ich schon ein wenig argwöhnisch auf seine Testprodukte geschaut habe.

Das hat jetzt eine Ende !
Ich wurde von der Firma Andios Softwareentwicklung  angesprochen, ob ich nicht als Testimonial für Ihre App-basierte Zeitwaage Tickoprint für Smartphones herhalten möchte ?!

Na klar !
An so einem Test bin ich schon lange interessiert, wie eingefleischte Leser des Rolex Forum wissen.

Ans Werk !
Zuerst die Beschreibung des Herstellers lesen:


TICKOPRINT® ist eine leistungsfähige Zeitwaagen-Applikation zur Analyse des Gangverhaltens aller mechanischen Armbanduhren. Eine einfach zu bedienende graphische Oberfläche zeigt die klassische Darstellung des ablaufenden Papierstreifens, wie man es von dedizierten Zeitwaagen gewohnt ist. TICKOPRINT® bietet eine automatische Schlagzahlerkennung und prüft Ganggenauigkeit, Abfallfehler sowie die Amplitude (*) der zu prüfenden Uhr.
TICKOPRINT® unterstützt die folgenden Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Polnish, Rumänisch, Finnisch, Japanisch und Türkisch.
TICKOPRINT® bietet einen eingebauten Benchmark-Test um sicherzustellen, dass das verwendete Mobilgerät ausreichend leistungsfähig zur Ausführung von TICKOPRINT® ist. Eine automatische Kalibrierung des verwendeten Mobilgerätes sorgt für präzise Testergebnisse. Hochentwickelte Routinen zur Signalerkennung, Sgnalaufbereitung und -auswertung stellen sicher, dass TICKOPRINT® schon mit dem mitgelieferten Headset Ihres Mobilgerätes arbeiten kann. Für bessere und präzisere Testergebnisse ist die Verwendung eines Körperschallmikrofons empfehlenswert, welches einfach aus wenigen kostengünstigen Bauteilen selbst hergestellt werden kann. Ein einfacher Piezo-Summer, ein Stück abgeschirmtes Kabel sowie ein Stecker passend zum Kopfhörer-Eingang Ihres Mobilgerätes - das ist schon alles. Die TICKOPRINT® Website bietet hierfür einen Teilevorschlag sowie eine Zusammenbauanleitung an.
TICKOPRINT® FREE zeigt die Gangabweichung der Uhr in Sekunden/24h an und stellt den Abfallfehler durch die Deckung resp. Ablage der beiden Messwertlinien dar. Eine "Tick"-Simulation mit frei einstellbaren Werten demonstriert dabei das "Papierstreifen"-Display und die Messkurve. Ein Audiotest stellt fest, ob das akustische Uhrensignal lesbar und auswertungsfähig ist. Alles Messungen können abgespeichert und ggf. später wiedergegeben werden, um die Testergebnisse zu untersuchen. Die Laufrichtung der "Papierstreifen"-Anzeige kann eingestellt werden (vertikal oder horizontal).
TICKOPRINT® PRO bietet zusätzlich die numerische Anzeige des Abfallfehlers in Millisekunden. Ein weitere hochentwicklete Signaldarstellung im sogenannten "Trace"-Modus erlaubt die detailgenaue und tiefe Auswertung eines jeden einzelnen Ticks in hoher Auflösung. Die Auflösung der X- und Y-Achsen der Messwertdarstellung ist einstellbar. Eine eingebaute Uhrendatenbank speichert alle relevanten Daten der zu prüfenden Uhr, und kann weitere Notizen wie Messergebnisse etc. speichern. Die Integrationszeit, über welche eine Harmonisierung des Messergebnisses vorgenommen wird ist frei einstellbar.


Okay, hört sich schon mal gut an, besonders vor dem Hintergrund, dass man die normale Version der Tickoprint - Zeitwaage kostenlos im Google Play Store erhalten kann.
Zum Vergleich: Eine China-Zeitwaage kostet ca. 200.- Euro, meine Profizeitwaage ca. 5000.- Euro.

Mir wurde die Profiversion von Tickoprint für mein Samsung S3 mit erweiterten Funktionen (Preis 10.- Euro) zum Testen zur Verfügung gestellt.

Alle Zeitwaagen für mechanische Uhren funktionieren nach dem gleichen Prinzip. 
Es wird das "Tickgeräusch" der Paletten auf der Eingangsseite und der Ausgangsseite des Ankers erfasst. Das heißt, es muss ein Mirkrofon her !
Im Fall der Tickoprint kann man das Mikor des Headset des Smartphone benutzen.
Laut Aussage des Entwicklers ist das die günstigste, aber auch schlechteste Methode (wegen der Nebengeräusche), das Ticken zu erfassen. 
Als Zubehör gibt es noch ein spezielle Mikrofon von TICKOMIC zum Preis von 299.- Euro.
Da mir kein spezielles Mikrofon zur Verfügung steht, werde ich mich mit dem Headset-Mikro begnügen, so wie es sehr wahrscheinlich auch die meisten Nutzer von Tickoprint machen.

Die Testreihe kann beginnen !

Zur Vereinfachung werden alle Uhren nur in der Lage "Zifferblatt oben" getestet.
Als Referenzen halten meine Profizeitwaagen Witschi Chronoscope S1, und meine 40 Jahre alte analoge Timomat her.

Man legt die Uhr auf das Mikro des Headset, startet die App und wartet den Überprüfungsintervall ab (voreingestellt sind 30 Sekunden). Sobald die App das Tickgeräusch empfängt, wird einem automatisch die Halbschwingunszahl des Unruheschwingsysthems, und der Abfallfehler durch Punktreihen angezeigt.  
Die wichtigste Messung, für einen Uhrenliebhaber, ist die des Gangwertes.
Am Anfang der Messung mit der App ergaben sich meistens grauenvolle Gangwerte (300 s/d Abweichung waren keine Seltenheit).  Davon sollte man sich nicht verwirren lassen. Nach eine Testzeit von 2 Minuten sind die ermittelten Gangwerte annähernd auf dem Niveau der Profizeitwaagen.
In der Pro-Version kann man die Werte abspeichern und ggf. später eine Vergleichsmessung durchführen.

Hier sind ein paar Beispiele der Gangmessungen:


Gangwerte Rolex GMT Master II

Tickoprint: +/- 0 s/d
Witschi Chronoscope S1: +2 s/d
Timomat: +2 s/d


Gangwerte Marcello C Pegasus

Tickoprint: +3 s/d
Witschi Chronoscope S1: +2 s/d
Timomat: +2 s/d


Gangwerte Mido Commander II

Tickoprint: +4 s/d
Witschi Chronoscope S1: +4 s/d
Timomat: +4 s/d


Gangwerte Zeno Basel Airplane Diver

Tickoprint: Tickgeräusch nicht erfassbar
Witschi Chronoscope S1: +3 s/d
Timomat: +3 s/d


Gangwerte Dugena Premium

Tickoprint: +10 s/d
Witschi Chronoscope S1: +8 s/d
Timomat: +8 s/d



Fazit:

Insgesamt wurden 15 Uhren getestet.

Die Tickoprint App ist eine nützliche Applikation für das Smartphone, um die Gangwerte einer tragbaren, mechanischen Uhr zu erfassen. 

Sehr gut ist, dass diese Zeitwaage transportabel, einfach zu nutzen und kostengünstig ist.
Ich kann jedem Uhrenliebhaber empfehlen diese App beim Kauf einer gebrauchten Uhr zu nutzen. 
Sollte man sich die Tickoprint Premium App zum Preis von 20.- Euro zulegen, hat man mit der Amplitudenmessung noch eine zusätzliche, nützliche Funktion. 
Mit der Amplitudenmessung kann man bewerten, ob die Unruhe der Uhr noch ausreichend schwingt, oder das Uhrwerk überholungsbedürftig ist.

Auf eine Sache muss ich hinweisen:
Bei Uhren mit sehr massiven Gehäuse, wie die ZENO Basel Airplane Diver, oder die Rolex Deepsea, ist das Erfassen der Tickgeräusche mit dem Headset nicht, oder kaum möglich !
Die Gehäuse dieser Uhren sind so massiv, dass die Tickgeräusche nur anhand des Headset-Mikro nicht, oder kaum, zu erfassen sind.

Begrüßen würde ich, wenn die Entwickler der App auf Ihrere Homepage Bilder und kurze Beschreibungen von guten und schlechten Gangbildern abbilden würden. Der nicht uhrentechnisch affine Nutzer der App könnte dann auf einen Blick vergleichen, ob das Gangbild der getesteten Uhr okay ist, oder nicht. Gerade beim Kauf einer gebrauchten Uhr würde das den ein oder anderen Uhrenliebhaber von einem Fehlkauf (Uhrwerk überholungsbedürftig und damit verbundene Reparaturkosten) abhalten.










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Sonntag, 4. Januar 2015

Etwas jungfräuliches aus Düsseldorf !?

Wer hätte nicht gerne etwas jungfräuliches aus der schönen Landeshauptstadt Düsseldorf!?
Nein, nein, nicht was Ihr denkt!
Es handelt sich um eine vintage Rolex Submariner Ref. 5513.
Die Uhr stammt aus einer Hinterlassenschaft, und sollte, laut jetzigem Besitzer, noch nie einen Uhrmacher gesehen haben (jungfräulich).

Wunderbar, als Uhrmacher freut man sich immer, wenn eine 5513 auf den Werktisch kommt. Dann auch noch "unbefleckt", was will man mehr ?
Leider war dem nicht so !
Im Bodendeckel hatten sich schon fünf Kollegen mit Reparaturzeichen verewigt!

Da das Rolex Kaliber 1520 sehr gut zu reparieren ist, war die Enttäuschung schnell verflogen, und die Liebe zur Uhrmacherei wurde durch die Passgenauigkeit der Räder und Platinen des Uhrwerks wieder entfacht!

In der Uhrmacherwerkstatt geht es halt nicht anders ab, wie im richtigen Leben!












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von vintage Rolex spezialisiert.



Montag, 22. Dezember 2014

Aufzugding in der Hand !?

Ich habe das "Aufzugding" in der Hand !
Mit diesen Worten begüßte mich ein alter Bekannter. 
In der einen Hand hielt er das "Aufzugding" in der anderen seine Rolex Submariner "RED" mit der Ref. 1680 Kaliber 1570.
Mit "Aufzugding" meinte er übrigens die Krone.
Was war passiert ?
Laut seinen Aussagen gar nichts besonderes !
Er wollte die Zeiger einstellen, hat die verschraubte Krone gelöst und hatte dann die Krone inkl. abgebrochener Aufzugwelle in der Hand !

Wie das Ganze sich abgespielt hat kann ich auch nicht sagen.
Ich kann aber sagen, was passiert ist !

Die Aufzugwelle ist an einer Sollbruchstelle gebrochen. Sehr wahrscheinlich durch verkanten. Genau an der Stelle, an der das Gewinde der Aufzugwelle aufhört.
Das Aufzugwellen an dieser Stelle brechen ist nichts ungewöhnliches. Dort befindet sich oft ein kleiner Absatz, der im 90° Winkel angedreht wurde.

In diesem Fall saß ein Teil der Aufzugwelle noch im Uhrwerk und der andere Teil steckte noch in der Krone.
Keine Problem !
Den einen Teil aus dem Uhrwerk heraus puhlen, und die Krone von dem anderem Teil der Welle runterschrauben. 
Dann eine neue Aufzugwelle in der Länge anpassen. Fertig !





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Montag, 15. Dezember 2014

Rolex Submariner 6536/1 (1959) Tropical "Stardust" Dial



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Vintage Rolex Service Aachen


Donnerstag, 4. Dezember 2014

Ein bisschen mehr Patina für eine "Pepsi" !

Ein bisschen mehr Patina für eine "Pepsi" !

Vor mir auf dem Werktisch liegt ein zerlegtes Rolex-Uhrwerk Kaliber 1570. 
Das Uhrwerk hat eine Revision dringend nötig !

Sehr schön ! 
Das Uhrwerk ist sehr gut zu bearbeiten und die Arbeiten daran gehen deshalb flüssig von der Hand. Eine zufriedenstellendere Arbeit gibt es eigentlich nicht für einen Uhrmacher !

Das Kaliber 1570 gehört zu einer vinatge Rolex GMT Master mit der Ref. 1675 (Pepsi). 
Eine, nach meiner Meinung, wunderschöne Uhr in einem guten, altersgemäßen, äußeren Zustand.

Dem Besitzer aber nicht „schön“ genug ! 

Es ist zu wenig Patina auf den Zeigern und dem Zifferblatt. 
Aus diesem Grund wurde mir ein zweites Zifferblatt und ein zweiter Zeigersatz mitgegeben, mit mehr Patina.






Ob das jetzt schöner ist oder nicht, ist Ansichtssache. 
Mir persönlich gefällt eine Uhr im originalen Zustand immer besser ! 


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Dienstag, 25. November 2014

Rolex Total

Gestern ist das Buch "Rolex Total" von Giorgia & Guido Mondani bei mir eingetroffen.
Es handelt sich um ein 274 Seiten starkes Kompendium aller Uhrenmodelle von Rolex.
Man findet sehr gute Fotos, Infos und Auktionsergebnisse von allen Produktreihen von A, wie Air King, bis Y, wie Yacht Master.

Das Buch kostet 350.- Euro. 
Zurzeit gibt es eine Rabattaktion, so dass ich nur 210.- Euro + Porto gezahlt habe.

Kurz nachdem ich das Buch in Italien (es ist auch in deutsch geschrieben) bestellt habe, hat mich Giorgia Mondani angerufen. Wir haben eine viertel Stunde über Ihre und meine Leidenschaft, vintage Rolex, gefachsimpelt. 
Sie hat mir zu meiner eigentlichen Bestellung auch noch das Buch "Rolex Chronographes" beigelegt. Nochmal vielen Dank dafür !

Wer sich Weihnachten selber beschenkt, sollte ein Buch von Mondani mit in die engere Auswahl nehmen. Mehr Infos zu den Büchern gibt es unter www.collectingwatches.com/

Jeder Besitzer eines Mondani Buches hat auch noch die Gelegenheit kostenlos dem Mondani-Club beizutreten.
Man muss nur ein Foto von seiner Uhr mit dem Buch zu Guido Mondani mailen.
Dafür erhält man eine Clubkarte, ein "Giveaway" (Kappe) und weiter Vorteile.

Hier ist mein Bewerbungsfoto !



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Montag, 24. November 2014

Uhrwerk der Rolex Daytona Cal. 4130


Wer schon immer wissen wollte, wie das Uhrwerk der Rolex Daytona Cal. 4130 auseinander und wieder zusammengebaut wird, sollte sich diesen Clip nicht entgehen lassen !


Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur von
vintage Rolex und neuen Rolex Uhren spezialisiert !

Sonntag, 16. November 2014

Uhrenseminar

Ich kümmere mich nicht nur um Eure Rolex-Schätzchen, sondern biete seit 10 Jahren auch Uhrenseminare für Uhrenliebhaber an.

Ein niederländischer Uhren-Fan hatte ein exklusives Intensiv-Uhrenseminar gebucht !
4 Stunden, ein Teilnehmer, ausführlich betreut durch einen Uhrmachermeister. 
Was will man als Uhrenfreak mehr ?!







Die Gangergebnisse der Uhr können sich sehen lassen !

Das nächste Uhrenseminar startet am 18.01.2015
Weitere Infos unter Uhrenseminar

Montag, 10. November 2014

Handwerker vertrauen auf robuste Uhren !

Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als Vorstandsmitglied des “Arbeitskreis junger Handwerksunternehmer der Handwerkskammer Aachen” kann ich öfters über den Tellerrand meiner Uhrmacherwerkstatt hinaussehen, und mir ein Bild von anderen interessanten Handwerksberufen machen. 
Hierdurch habe ich einen Schreinermeister kennengelernt, der exklusive Innenausstattungen anfertigt, und diese bundesweit vertreibt.
Besagter Schreiner ist ein Liebhaber von Rolex Uhren und hat ein paar interessante Uhren im Bestand.

Seine Alltagsuhr ist eine Rolex Oyster Date Ref. 15200 Bj. 2000, die bisher noch nie ein Uhrmacher auf den Werktisch bekommen hat.


Laut Zeitwaage wurden folgende Werte festgestellt.

Zifferblatt oben: +9 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Zifferblatt unter: +14 Sekunden pro Tag – Amplitude 298°

Krone rechts: +7 Sekunden pro Tag – Amplitude 254°
Krone links: +8 Sekunden pro Tag – Amplitude 250°
Krone unter: +12 Sekunden pro Tag – Amplitude 270°
Krone oben: +10 Sekunden pro Tag – Amplitude 256°


In den horizontalen Lagen läuft das gute Stück hervorragend.
Nur in den vertikalen Lagen sieht man deutlich, dass die Amplitude (Schwingungsweite des Unruhschwingsysthems) um mehr als 40° absinkt.
Das ist auf verstärkte Reibung im Unruhlager zurück zu führen, weil die Ölverhältnisse nicht mehr so sind, wie sie eigentlich sein sollten.

Das Zeitwaagenprotokoll  hat dann auch meinen Handwerkskollegen überzeugt, dass eine Revision des Uhrwerks ratsam wäre.
Eine Vorgabe wurde mir allerdings mit auf den Weg gegeben.
Auf keinen Fall das Gehäuse und Band bearbeiten !


Hier sind die Werte der Zeitwaage nach der Revision.
Man kann deutlich erkennen, dass die Amplitude in den nicht mehr so stark zwischen horizontaler und vertikaler Lage abweicht.
Geringfügige Abweichungen sind normal, da in den vertikalen Lagen die Reibung immer ein wenig höher ist.

Zifferblatt oben: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Zifferblatt unter: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°

Krone rechts: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Krone links: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°
Krone unter: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°


Krone oben: +3 Sekunden pro Tag – Amplitude 293°




Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur, Revision und Restaurierung von Rolex bzw. vintage Rolex spezialisiert.




Freitag, 31. Oktober 2014

85 Jahre Uhrmachermeister Kriescher

Am 01.11.1929 hat mein Großvater, Uhrmachermeister Peter Kriescher, eine Uhrmacherwerkstatt eröffnet und damit den Grundstein für meine heutige Firma gelegt.

Ohne den Weitblick und den Mut von meinem Großvater könnte ich heute nicht Eure vintage Rolex wieder Instand setzten. 

Aus diesem Grund feiern wir den ganzen November mit unseren Kunden !
Alle Kunden erhalten bei einem Kauf 20% Rabatt auf den Listenpreis, egal ob man in unserem Onlineshop oder direkt in unserem Fachgeschäft in Würselen fündig wird.

So günstig kommt Ihr nicht mehr an eine Uhr von Erwin Sattler, Mido, Zeno Basel.....ran !

Diese Aktion gilt natürlich auch für unsere Schmuck- & Optikabteilung !

Schaut mal rein !






Montag, 27. Oktober 2014

Wie sieht ein Gutachten für eine Rolex aus ?

Mir wird oft die Frage gestellt, wie ein Gutachten aussieht, und was es alles beinhaltet.

Es kommt immer darauf an, wofür man das Gutachten benötigt wird (Zustandsgutachten, Haftpflichtschaden, Versicherungsgutachten, Gerichtsgutachten......) und wie ausführlich das Ganze ausgeführt werden soll. 

Als Beispiel zeige ich Euch im Anschluss ein Zustandsgutachten, dass ich letztlich verfasst habe.

                                                                                                                   
Sachverständigengutachten Nr. XXXXXXX



                                                                                                                   Würselen, den XXXXXXXXX


Auftraggeber:

XXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXX





Herr XXXXX hat mich mit dem Privatgutachtervertrag vom XXXXXXX beauftragt, ein Sachverständigengutachten über den Zustand einer Rolex Submariner Ref. 1680 Individualnr. XXXXXXXX zu erstatten




Gliederung des Gutachtens:

  1. Fragestellung
  2. Ortstermin, weitere Erkenntnisquellen
  3. Beantwortung der vom Auftraggeber gestellten Fragen


       XXXXXXXXX hat die von mir zu beantwortende Frage wie folgt formuliert.

a)     Wie ist der Zustand der zu begutachtenden Uhr ?



  1. Zum Ortstermin am XXXXXX um 10 Uhr in der Uhrmacherwerkstatt des Sachverständigen sind erschienen:

a)     Der Unterzeichner als Sachverständiger


             Erkenntnisquellen:

a)     Anerkannte Regeln der Technik im Uhrmacherhandwerk

  

  1. Beantwortung der vom Auftraggeber gestellten Fragen

·       Gehäuse und Glas weisen dem alter entsprechende Tragespuren auf. 
      Der Leuchtpunkt der Lünette fehlt. Die Lünette ist zu beiden Seiten leichtgängig.
·       Die Krone befindet teilweise sofort im Zeigerstellmodus, wenn man die Krone vom Tubus abschraubt.
·        Der Zeigerstellmechanismus ist leichtgängig. Das Datum springt um ca. 30 Sekunden nach 24 Uhr. Eine Datumsschnellschaltung ist nicht vorhanden.
·        Das Stahlband ist mit 12 Gliedern ausgestattet, und trägt ebenso, wie die Schließ, die Nr. 78360. Der Anstoß und das Glied über der „12“ sind sehr wahrscheinlich durch Abnutzung beschädigt. Die Schließe weist auf einer Seite Kratzer auf.
·        Auf der Innenseite des Deckels befinden sich zwei Reparaturzeichen.
·        Das Uhrwerk (Rolex Kaliber 1570) ist verschmutzt. Partikel sind teilweise ohne Lupe sichtbar. Die Automatikbrücke ist an der äußeren Kante vom Rotor abgeschliffen worden.
·        Das Uhrwerk konnte von „Hand“ aufgezogen werden. Das Uhrwerk lief sofort an.
·        Das Automatikwerk wurde von Hand überprüft. Für weitere Überprüfungen dieses Bauteil müsste die Uhr teilweise zerlegt werden.
·       Auf der Zeitwaage, Witschi Chronoscope S1, wurden folgende Gangwerte ermittelt: 
      Zifferblatt oben: Amplitude 297° Gangabweichung +9 Sekunden pro Tag         
      Zifferblatt unten: Amplitude 294° Gangabweichung 0 Sekunden pro Tag  
      Lagendifferenzen befinden sich im normalen Bereich von unter 10 Sekunden pro Tag
·       Gangreserve: 47 Stunden nach Vollaufzug










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Montag, 13. Oktober 2014

Auch Panzer müßen gewartet werden ?!


Vintage Rolex GMT Master die immer stehen bleibt.

Ein Rolex Sammler brachte mir eine vintage Rolex GMT Master Ref. 1675.
Die Uhr wurde von Ihm 1979 in Köln erworben, und hat seitdem erst einen Uhrmacher gesehen. 
In der Uhr tickt das alt bewährte Rolex Kaliber 1570 mit 19800 Halbschwingungen pro Stunde.
Für das die Uhr schon 35 Jahre auf dem „Buckel“ hat,  sieht das Gehäuse und Band ziemlich gut aus !
Außer ein paar Tragespuren sieht man nichts !

Auf der Zeitwaage konnte man leider keine Diagnose stellen, weil die Gangwerte und die Amplitude sehr stark schwankten und die Uhr nach ca. einer Minute Laufzeit ihren Dienst einstellte !

Da hilft nur eins, das Uhrwerk muss zerlegt werden.
Nachdem die Automatikbrücke und das Sperrrad runter war kam dann das zum Vorschein, dass ich schon vermutet hatte. Am Lager von Federhaus war eine schwarze, zähe Masse sichtbar.
Der Laie sagt dazu, dass das Uhrwerk „verharzt“ ist.


Ich würde eher von Trockenschmierung reden, weil das, eigentlich, flüssige Uhrenöl durch die ständige Bewegung des Räderwerks, Temperatureinflüssen und Verschmutzung hart geworden ist, und sich durch den Lagerdruck über dem Lager abgesetzt hat.
Im Lager ist jetzt kein Schmierstoff mehr vorhanden.
D.h. erhöhte Reibung, Kraftverlust und Verschleiß. 


Kein Problem !
Erstmal Uhrwerk komplett zerlegen und die Platinen mit Waschbenzin reinigen.
Danach folgt ein Waschgang in der Reinigungsmaschine.
Das Uhrwerk wird jetzt wieder aufgebaut und dabei an den entsprechenden Stellen geölt und geschmiert.
Mal schauen was jetzt die Zeitwaage dazu sagt ?

+/- 0 Sekunden pro Tag Gangabweichung und eine Amplitude von 307°
Das nennt man Punktlandung !

Da sieht man, was ein bisschen „Liebe“ durch einen Uhrmacher ausmachen kann !




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Freitag, 26. September 2014

Wieso immer die Rotorwelle ?

Der ein oder andere Besitzer einer Rolex mit Automatikuhrwerk wird irgendwann mit einem Klappergeräusch konfrontiert werden !
Genauso erging es dem Besitzer dieser Rolex GMT Master II Ref. 16710.

Nach dem Öffnen des Bodendeckels sah man schon ohne Lupe, dass der Rotor zu viel Spiel hatte. Man konnte den Rotor mit den Fingern hin und her bewegen. In diesem Fall war es sogar so groß, dass der Rand des Rotors die Platinen berührt, und an diesen Stellen die Beschichtung der Platinen abgetragen wurde (siehe Bild).



Das Problem tritt ab und an auf, wenn die Uhr einen harten, seitlichen Schlag bekommen hat. 
In diesem Fall wirkt die komplette Kraft des Stoßes auf die 1,1mm starke Rotorwelle der Schwungmasse (Maße der Schwungmasse: Durchmesser 28mm,  Gewicht 4 Gramm). Diese kann sich verbiegen, brechen oder sich aus der Verankerung lösen.


Versuche mit anderen Uhrwerken haben gezeigt, dass man das Gewicht eines gut konstruierten Rotors nicht reduzieren kann, da es sonst nicht für den Rotor und den dazugehörigen automatischen Aufzug möglich ist, die Aufzugfeder ausreichend zu spannen.
Man könnte einen Microrotor, mit sehr kleinem Durchmesser, in das Uhrwerk integrieren. Das ginge aber zu Lasten der Bauhöhe, und wird sehr wahrscheinlich aus diesem Grund von Rolex nicht gemacht.

Es kann allerdings noch eine Ursache für einen schleifenden Rotor geben !
Die Uhr wurde schon lange nicht mehr grundüberholt. In diesem Fall ist im Rotorlager kein Schmierstoff (Öl) mehr vorhanden und die Welle des Rotor unterliegt zu starker Reibung und daraus resultierend einer starken Verschleiß !

Bei der vorliegenden Uhr war genau das der Fall !
Die Rotorwelle (siehe Bild) war sehr stark abgenutz und musste ausgetauscht werden.




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Mittwoch, 17. September 2014

Interview mit Uhrmachermeister Kriescher



Watchwatcher: Wie bist Du Uhrmacher geworden ?

Uhrmachermeister Kriescher: Ich stamme aus einer alten Uhrmacherfamilie. 
Aus drei Generationen sind sechs Uhrmachermeister entsprungen. 
Schon als Kleinkind habe ich in der Uhrmacherwerkstatt von meinem Großvater mit alten Weckern gespielt und sehr viel Zeit verbracht. 
Dem entsprechend war mein Berufswunsch fast schon voraussehbar.

Watchwatcher: Was bedeuten Dir Uhren ?

Uhrmachermeister Kriescher: Ich verdiene nicht nur meine "Brötchen" mit allem was mit Zeit zu tun hat, Uhren sind auch meine große private Leidenschaft. 
Ich bin ein passionierter Sammler von Uhrenliteratur und alten Uhrmacherwerkzeugen. 
Meine private Sammlung umfasst ca. 300 Exponate.

Watchwatcher: Was macht für die Faszination Uhrmacherei aus ?

Uhrmachermeister Kriescher: Vor allen Dingen faszinieren mich die Arbeitstechniken der alten Uhrmacher. Mit welchem Geschick und einfachsten Maschinen schon vor 250 Jahren sehr präzise Uhren gebaut wurden ist für mich immer noch unglaublich.

Watchwatcher: Was macht für dich eine gute Uhr aus?

Uhrmachermeister Kriescher: Ich halte es da mit den jüngst verstorbenen und weltbekannt Uhrmacher Sir George Daniels: Ein Uhrmacher ist nur der Präzision verpflichtet, sonst nichts!

Watchwatcher: Reparierst Du schon immer Rolex Uhren ?

Uhrmachermeister Kriescher: Nein, bis vor zehn Jahren habe ich mich fast ausschließlich mit antiken Wanduhren, Standuhren und Taschenuhren befasst. 
Ein Sammler von vintage Rolex Uhren hat mich dann angesprochen, ob ich mir eine "Problemuhr" von Ihm ansehen könnte. Anscheinend war er zufrieden mit meiner Arbeit. 
Es folgten weitere Aufträge von Ihm und befreundeten Uhrensammlern. 
Mittlerweile kommen viele Rolex Uhren zu uns in die Uhrmacherwerkstatt zur "Frischzellenkur".

Watchwatcher: Was kostet zurzeit eine Revision einer Rolex in Deiner Uhrmacherwerkstatt und was wird gemacht ?

Uhrmachermeister Kriescher: Pauschal kann man leider nichts dazu sagen sagen. 
Jeder Reparaturauftrag ist anders gelagert und erhält deshalb einen individuellen Kostenvoranschlag.
Als groben Richtwert kann man allerdings sagen, dass ich für die Revision einer Rolex Dreizeigeruhr (Submariner, Datejust, Day Date, Cellini, Airking, Milgaus) 250.- Euro verlange.

Folgende Arbeiten werden bei einer Revision durchgeführt:

1. Ausbau des Werkes
2. Zerlegen des Werkes in seine Einzelteile
3. Reinigung aller Uhrwerksteile 
4. Überprüfen der Lager und Räder
5. Zusammenbau des Werkes
6. Einrichten und Justieren der Hemmung
7. Fetten des Aufzuges, Ölen des Räderwerkes
8. Kontrolle auf sichere Funktion aller Baugruppen
9. Montage Zifferblatt 
10. Zeiger montieren
11. Überprüfen und Reinigung des Uhrengehäuses/-bandes
12. Einbau des Werkes in das Uhrgehäuse
13. Kontrolle der Uhr auf Ganggenauigkeit 
14. Letzte Prüfkontrolle

Watchwatcher: Du bist "öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Uhrmacherhandwerk". Was ist das für eine Tätigkeit ?

Uhrmachermeister Kriescher: Ich unterstütze, durch meine Arbeit als Gutachter, Gerichte, Versicherungsgesellschaften aber auf Privatpersonen, wenn es um fachliche Fragen rund um die Uhr geht.
Zu meinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen:
  • Gerichtliche & außergerichtliche Klärung von fachlichen Fragen
  • Uhrenexpertisen 
  • Authentizitätsprüfung 
  • Haftpflichtschäden
  • Schadensanalyse
  • Überprüfung von Kostenvoranschlägen 
  • Kurzgutachten für Versicherungsgesellschaften
  • Plausibilitätsprüfung im Schadensfall    
  • Ermittlung von Wert & Wertminderung im Schadensfall

Watchwatcher: Danke für das Interview.