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Sonntag, 15. Mai 2016

Chocolate Dial, mehr Patina geht nicht Rolex GMT Master


Was ich von diesen Auswüchsen halte bezüglich Zifferblätter ist hinlänglich bekannt. 
Ein sehr bekannter vintage Uhrenhändler brachte mir eine Rolex GMT Master Ref. 1675 zur Revision des Uhrwerks vorbei. 
Das Zifferblatt war meiner Meinung nach total hinüber. 
Die ehemals schwarze Grundfarbe des Blattes war total zerschossen. Teilweise kam schon das Untermaterial heraus. 
Die Indexe und waren nur noch fragmentartig  vorhanden, und die Zeiger total korrodiert. 
In gewissen Sammlerkreisen sind diese Uhren mit so genannten „Chocolate dial“ heiß begehrt. Wieso ???????

In der Uhr tickt das Kaliber (Uhrwerk) 1560 von Rolex. 
Ein Problem hatte das Uhrwerk ! Wenn man die Zugfeder per Hand aufdrehen wollte, ratschte es öfters durch. Schnell hatte sich herausgestellt, dass das Aufzugtrieb verschließen war.




Macht Euch selber ein Bild des „Chocolate dial“ und teilt mir Eure Meinung dazu mit !


Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt








Sonntag, 1. Mai 2016

Vintage Tudor

Viele Freund und Bekannte von mir widmen sich dem Thema „Tudor“, der kleinen Schwester von Rolex. 
Einer der bekanntesten von Ihnen ist der Tudor-Blogger Manuel mit seinem Blog Tudor-Passion. Dieser Blog beleuchtet fast alle Punkte, die es zum Thema Tudor gibt (sehr empfehlenswert).

Besonders im vintage Bereich erhält man außergewöhnliche Uhren mit Rolex-Gehäusen und schönen Uhrwerken zu moderaten Preisen.

In den letzten Tagen hat mich eine schöne vintage Tudor Oyster Ref. 7804 (bitte korrigiert mich wenn es die falsche Ref. sein sollte) in meiner Werkstatt erreicht. Eigentlich kam dieses gute Stück nur um einen neuen Tubus ein zu setzten. Das war meines Erachtens allerdings nicht das größte Problem! Im Uhrwerk waren „riesige“ Metallspäne, die schön zwischen den Rädern hin und her rutschen! Laut Auskunft des Besitzers wurde die Uhr vor einem Monat bei einem Händler erworben und als „frisch überholt“ angeboten. Was soll ich dazu noch sagen !?


„Schwamm drüber“, nicht lange nachdenken, Revision durchführen ! Und siehe da, das wunderschöne, rotvergoldete Tudor Kaliber 1156 mit Schraubenunruhe läuft wieder „astrein“!





Freitag, 8. April 2016

Rolex Precision Ref. 3667

Seit ein paar Monaten habe ich einen neuen Dauerkunden, der mir monatlich ca. 10 Rolex Uhren zu Revision bringt.
Bei diesen Uhren handelt es sich meistens um Uhren, die ca. 5 - 20 Jahre alt sind.
Selten ist etwas besonderes dabei.
Bei seinem letzten Besuch hat er mir eine vintage Rolex Precision Ref. 3667 zur Reparatur überlassen.
In der Uhr tickt ein sehr schönes 10 1/2 linieges Handaufzug Kaliber (Uhrwerk) mit Chatons (besonderes Lager) und außermittiger Sekunde.
Was mir besonders gut gefällt sind die Gravuren auf der Innenseite des 18 Karat Gehäusedeckels.
Die Bilder möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.








Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Revision und Reparatur von vintage Rolex spezialisiert.


Donnerstag, 24. März 2016

kaputt & zugenäht



„kaputt & zugenäht“ heißt ein ganz neues Sendeformat, dass ab Sonntag den 27.03.2016 Uhr und den darauf folgenden Sonntagen um 13.15  im ZDF ausgestrahlt wird.
Damit Ihr wisst worum es geht, habe ich die Beschreibung der Sendung der Pressemitteilung des ZDF entnommen:


Was tun, wenn das teure Erbstück kaputt gegangen ist? Wenn der Lieblingsteddy kein flauschiges Fell mehr hat, sondern richtig abgeliebt ist? Das teure Ölgemälde beim letzten Umzug plötzlich einen Riss bekommen hat? In diesen Fällen ist die Expertise des "kaputt und... zugenäht!"-Teams gefragt! Egal ob Schmuck, Porzellan oder Möbelstück – bei „kaputt und… zugenäht!“ gibt es für fast alles eine Lösung. Ein vierköpfiges Profiteam um Moderatorin Eva Brenner und den Antikexperten Ulrich Vogt lässt aus alt wieder neu und aus hässlich wieder schön werden! Antiquitätenhändler, Puppen- und Spielzeugdoktor, Uhrmachermeister oder Restauratorin – alle Teammitglieder kennen sich auf ihrem Fachgebiet bestens aus.
„kaputt und… zugenäht!“-Moderatorin Eva Brenner begrüßt zunächst die Besitzer der kaputten Schätze. Zusammen mit Antikexperte Ulrich Vogt versucht sie alles über das „gute“ Stück zu erfahren und den Wert zu ermitteln. Ist das Lieblingsstück noch zu retten? Was wird die Reparatur vorrausichtlich kosten und lohnt sich diese Investition überhaupt noch? Danach geht es in die Werkstatt. Hier beurteilen wahre Meister ihres Fachs den Schaden und geben ein Angebot für eine Aufarbeitung oder Reparatur ab. Entscheidet sich der Besitzer dafür, wird repariert. Am Ende bekommen die Eigentümer ihr aufgearbeitetes Stück präsentiert. Bei wertvollen Gegenständen machen die Experten ihnen ein Kauf-Angebot. Verflixt und … zugenäht, keine leichte Entscheidung: Wollen sie ihr aufgearbeitetes Stück behalten oder verkaufen sie es am Ende vielleicht doch noch?

Ich wirke bei dieser Sendereihe als Uhrenexperte mit und repariere Uhren. Leider waren keine vintage Rolex dabei, sondern nur Wand- und Standuhren. Eine wertvolle Tischuhr war auch dabei. Der Besitzer der Uhr ist der Ehrenvorsitzende der „Deutschen Gesellschaft für Chronometrie“
Im Rückblich muss ich sagen, dass die Drehwoche die ungewöhnlichste Woche in meinem bisherigen Berufsleben war.
Hier sind noch ein paar Impressionen der Dreharbeiten.

Schaut male bei „kaputt & zugenäht“ rein und lasst mich wissen, was Ihr von der Sendung haltet !








Samstag, 12. März 2016

Der etwas andere Chronometertest !

Chronometertests sind wunderbar, und bringen den Uhrenherstellern Geld in die Kasse. Chronometer lassen sich teurer verkaufen als die normale Version der Uhr, obwohl nicht gesagt ist, dass die normale Version nicht doch bessere Gangwerte bringt !

Ein weiterer Minuspunkt des Chronometertest ist, dass dieser Test nichts mit der Realität zu tun hat, sondern „nur“ ein Test unter Laborbedingungen ist.

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen einen dem realen Leben angepassten Chronometertest durchzuführen. 
Leider wurde mir von Rolex, dem Hersteller mit den meisten Chronometern, keine Uhr zur Verfügung gestellt.

Allerdings hatte die kleine und feine Uhrenmanufaktur Damasko sehr großes Interesse daran eines Ihrer Manufakturkaliber diesem Test zu unterziehen.

Mir wurde die Damasko DK 201 mit folgendem Manufakturuhrwerk zur Verfügung gestellte:

·         Manufakturwerk Damasko A 35-2
·         Mechanisches Werk mit automatischem Aufzug
·         23 Rubinlagersteine
·         28.800 Halbschwingungen/ Std.
·         Ankerrad aus Silizium
·         Amagnetisch nach DIN 8309
·         Stoßsicher nach DIN 8308
·         EPS®-Spirale
·         Gewichtsunruh
·         52 Stunden Gangautonomie
·         Damasko Rotor mit Keramiklager
·         Uhr wird in 5 Lagen reguliert

Was ich besonders bemerkenswert finde, ist die Tatsache, dass 90% der kompletten Uhr bei Damasko selber gefertigt sind. Wenn man berücksichtigt, dass das Lederband, Glas, Zifferblatt, Zeiger und Dichtungen Fremdfabrikate sind, kann man bei Damasko stolz darauf sein, dass das Uhrwerk und das Gehäuse zu 99,8% „in house“ entwickelt und gefertigt ist.

Ich würde mich freuen, wenn sich wesentlich bekanntere Uhrenhersteller an diese Fertigungstiefe ebenfalls herantrauen würden.

Jetzt zum Test. Bevor der Test richtig los ging wurde natürlich ein Gangprotokoll auf der Zeitwaage erstellt:

Gangabweichung pro Tag
Amplitude
Zifferblatt oben
2
304°
Zifferblatt unter
2
301°
Krone oben
-1
285°
Krone unten
0
280°
Krone rechts
-1
275°
Krone links
0
270°

Danach würde die Uhr sekundengenau eingestellt und von mir 30 Tage getragen.
Ein durchschnittlicher Tag hat bei mir folgende Zusammensetzung:

·         6 Uhr aufstehen und Uhr anlegen
·         12 Stunden Arbeit in der Uhrmacherwerkstatt inkl. Pause
·         4 - 6 Stunden Freizeit (Sport / spielen mit den Kindern / Treffen unter Freunden…..)

Die tägliche Tragezeit einer Uhr beläuft sich bei mir auf 16 – 18 Stunden.

Nach drei Wochen lag die kumulierte Gangabweichung bei plus 60 Sekunden. Das ist eine Gangabweichung von plus 2,85 Sekunden pro Tag. 
Wunderbar, das sind Chronometerwerte !

Der Härtetest folgte vom 22. Bis zum 29. Tag ! 
An diesen Tagen bin ich in Obertauern zum Skifahren gewesen. 
D.h. Kälte, Erschütterungen, Stöße……… 
Nach diesen Tagen konnte ich schon mal feststellen, dass die Uhr Ski und sogar Apresski tauglich ist. 

Aber wie haben sich die klimatischen und mechanischen Einwirkungen auf das Gangverhalten des Uhrwerks ausgewirkt ?

Die kumulierte Gangabweichung nach dem 30. Tag betrug 88 Sekunden. 
Das entspricht einer durchschnittlichen täglichen Gangabweichung von plus 2,95 Sekunden.

Wie man sieht, haben die klimatischen und mechanischen Einwirkungen auf das Gangverhalten des Uhrwerks Auswirkungen.
Jedoch sind diese, wegen der hohen Güte der verwendeten Materialie, der genauen Fertigung und der guten Konstruktion,  bei diesem Uhrwerk minimal und für eine Privatperson kaum Messbar.

Nach dem 30-tägigen Tragetest wurde natürlich wieder ein Gangprotokoll auf der Zeitwaage mit folgenden Werten erstellt

Gangabweichung pro Tag
Amplitude
Zifferblatt oben
3
311°
Zifferblatt unter
2
308°
Krone oben
-2
290°
Krone unten
0
272°
Krone rechts
-2
270°
Krone links
0
285°

Wie man sieht haben sich die Werte ein wenig verändert. 
Das ist allerdings normal, da jede Erschütterung und jeder Stoß sich auf das Reguliersysthem auswirken.


Fazit:

Abschließend kann man sagen, dass das Manufakturuhrwerk Damasko A 35-2 hervorragende Gangwerte hat und mit diesen Gangwerten die Chronometerprüfung bestehen würde !



Dienstag, 1. März 2016

Fachwerkstatt für neue & alte Rolex

Uhrmachermeister Kriescher ist spezialisiert auf die Reparatur, Revision und Restaurierung von Rolex Uhren.

Das Zusammenspiel der präzisen Zahnräder, sowie die Haptik der hervorragend gearbeiteten Uhrwerkskomponenten der Rolex Uhrwerke fasziniert und motiviert ihn bei seiner täglichen Arbeit mit diesen präzisen Zeitmessinstrumenten.

Uhrmachermeister Kriescher gehört zum Experten-Team der ZDF Sendung "kaputt und zugenäht" und hat in der zweiten Staffel der Sendereihe eine Rolex Bubbleback vor laufender Kamera repariert.

Die vom Bundesverband für Uhren, Schmuck & Zeitmesstechnik 
(Bundesinnung der Uhrmacher) zertifizierte Uhrmacherwerkstatt von Uhrmachermeister Kriescher gehört zu den wenigen Uhrmacherwerkstätten in Deutschland, die sich professionell mit den Themen Reparatur, Revision und Restaurierung von neuen & vintage Rolex Uhren auseinandersetzt. 

Reparaturpreise:
  • Rolex ab 299.- Euro
  • Rolex Glas ersetzen ab 50.- Euro
  • Rolex einregulieren 25.- Euro
  • Test der Wasserdichtheit 25.- Euro
Ersatzteile werden gesondert berechnet!


Was beinhaltet eine Revision:
  • Ausbau & Zerlegen des Uhrwerks
  • Reinigen aller Uhrwerksteile, Gehäuse & Armband
  • Sichtkontrolle aller Teile 
  • Zusammenbau des Uhrwerks
  • Ölen und Schmieren aller relevanten Uhrwerksteile
  • Kontrolle des Uhrwerks auf sicher Funktion
  • Uhrwerk einregulieren
  • Montage von Zifferbaltt & Zeiger
  • Einbau des Uhrwerks in das Gehäuse
  • Mehrtägige Kontrolle der Gesamten Uhr
Auf alle ausgeführten Arbeiten gewähren wir 12 Monate Garantie


Wie können Sie uns beauftragen können:
  • Nehmen Sie mit uns per E-mail Kontakt auf, rufen Sie uns an, kommen Sie persönlich zu uns, oder schicken Sie uns Ihre Uhr.
  • Kontaktdaten:
         Kriescher GbR
         Kaiserstr. 104
         D-52146 Würselen
         Tel. 02405/2619
         E-mail: info@uhren-kriescher.de
  • Wir begutachten Ihre Uhr, und erstellen Ihnen einen unentgeltlichen Kostenvoranschlag
  • Sie geben uns Ihr okay
  • Wir legen los, und benötigen im Regelfall ca. 15 - 20 Werktage für einen Auftrag (sollten Ersatzteile benötigt werden, kann es unter Umständen länger dauern)
  • Wir benachrichtigen Sie, dass Ihre Uhr fertig ist.
  • Nach der Bezahlung wird Ihre Uhr umgehend versendet, oder Sie können Ihre Uhr bei uns abholen.

Im nachfolgenden Film sehen Sie Uhrmachermeister Kriescher bei der Arbeit an einer ca. 50 Jahre alten Rolex.















Montag, 15. Februar 2016

TV-Sender wird aufmerksam !



Seit ca. 2 1/2 Jahren bin ich jetzt als Blogger unterwegs, und Berichte fast ausschließlich über meine Tätigkeit als Uhrmacher und meine Arbeiten an und mit vintage Rolex Uhren.
Anscheinend gibt es auch gibt es im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Liebhaber von vintage Rolex und des Uhrmacherhandwerk, die mir folgen, und meinen Blog lesen.

Vor drei Monaten erhielt ich einen überraschenden Anruf von einer Filmproduktionsfirma und das Angebot als Uhrenexperte / Gutachter für eine Produktion im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu arbeiten. Bei dieser Sendung soll es u.a. um antike Uhren gehen.

Nach einem ausführlichen Telefoncasting, Testaufnahmen in meiner Werkstatt, einer persönlichen Vorstellung beim Sender und Vertragsverhandlungen ist jetzt alles unter "Dach und Fach". Die Dreharbeiten starten heute.




Montag, 1. Februar 2016

Unser neuer vintage Rolex Film

Es gibt einen neuen Kurzfilm über unsere Spezialgebiet Reparatur von vintage Rolex.
Ich finde der Film ist gelungen !
Da sich in jedem guten Film ein kleiner Fehler einschleicht, hat sich bei mir auch eine kleine Unachtsamkeit eingeschlichen.
Findet Ihr den Fehler ?!
Tipp von mir: So würde keine Uhr meine Werkstatt verlassen !
Es ist nicht das Stocken am Anfang. 
Das ist bewusst gemacht worden und soll das stehenbleiben der Uhr symbolisieren.







Freitag, 15. Januar 2016

Pimp my Rolex


Autos "pimpen" ist ein alter Hut. 
Der ein oder andere hat auch schon mal seine Uhr "gepimpt", und hat damit etwas besonderes geschaffen.
Was ich in den letzten Tagen gemacht habe, ist ziemlich extrem !
Eine normale 30 Jahre alte 16030 total umgerüstet.
Altes Kunstoffglas raus und alles umgebaut auf Saphirglas, schwarzes Blatt ersetzt gegen ein Perlmuttzifferblatt mit Brillanten und die originale, geriffelte Lünette umgebaut auf eine massive Stahllünette mit Brillanten. 
Besonders die Stahllünette mit Brillanten "hatte es in sich" und mußte angepasst werden.

Es ist eine Uhr herausgekommen, die nichts mehr mit dem Urspungsmodell zu tun hat.






Ich freue mich über jeden Kommentare!
Haut in die Tasten und stellt mir Fragen, oder hinterlasst Euer Feedback zu meinem Blog!

Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur von vintage Rolex & neueren Rolex spezialisiert!



Freitag, 1. Januar 2016

Altbekanntes Problem „Rotorachse“


Ein altbekanntes Problem bei älteren Rolex Kalibern ist der schleifende Rotor (das ist die halbe Platte, die sich bei jeder Armbewegung hin und her dreht und damit für den automatischen Aufzug mit verantwortlich ist).

Durch Stöße kann sich die Vernietung der Rotorachse mit dem Rotor lösen. 
Dann schleift der Rotor über die oberen Platinen, zerkratzt diese am äußeren Rand, und der automatische Aufzug funktioniert nicht mehr einwandfrei.

Bei der vorliegenden Damen - Rolex mit dem Kaliber 2030 traten die beiden beschriebenen Fehler auf. Der Rotor des Kalibers 2030 hat einen Durchmesser von 19,63mm und die Rotorachse einen Durchmesser von 0,57mm. Die Proportion ist okay, daran liegt es nicht. Meines Erachtens ist die Materialstärke von 0,2mm des Rotors zu gering und dafür verantwortlich. Wenn man die Materialstärke ein wenig erhöht hätte, hätte man viel mehr Material zur Verfügung um an dieser Stelle eine richtig gute Vernietung zu machen.

Von alten Handwerksmeistern hört man dann auch oft die Redensart "da ist zu wenig Fleisch dran"

Was kann man jetzt machen ?

Da helfen nur eine neue Rotorachse und die Aufnahme der Rotorachse im Rotor ein wenig mit einem Rund- und einem Flachpunzen bearbeiten in der Hoffnung das diese Vernietung hält.







Ich freue mich über jeden Kommentare!
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Unsere Uhrmacherwerkstatt in Würselen bei Aachen ist auf die Reparatur von vintage Rolex & neueren Rolex spezialisiert!

Montag, 14. Dezember 2015

Kooperation mit Zeigr.com Rolex 6694 Precision

Theodossios Theodoridis vom Uhrenblog Zeigr.com hat mich vor ein paar Wochen kontaktiert und um eine technische Einschätzung einer vintage Rolex Precisions Ref. 6694 gebeten, über die er einen Bericht schreiben möchte.
Da ich Kooperationen mit Kollegen und Gleichgesinnten immer gut finde, war es für mich eine Ehrensache Ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen.






Er hat mir die Uhr zu Begutachtung zugesendet und mir folgende Fragen zu der Uhr gestellt:



  • Die wichtigste Frage vorab: Ist die Uhr original?
  • Wie schätzen Sie den optischen Gesamtzustand der Uhr ein?
  • Wieden technischen?
  • Was würden Sie empfehlen,hieran machen zu lassen & was nicht? Optisch und technisch.
  • Was würde das kosten? Bzw. Was kostet eine Revision bei Ihnen?
  • Wie sieht es mit Ersatzteilen für dieses und andere Rolex Modelle aus? Angeblich nimmt Rolex einige Uhren nicht mehr an.Mitunter soll es keine Ersatzteile mehr geben. Stimmt das?
  • Unter der "6" lugt ein Schriftzug hervor? Ist das Zifferblatt "übermalt"?
  • Kann man ohne weiteres das vorhandene Blatt gegen ein anderes originales Zifferblatt tauschen?
  • Was ist die Uhr in diesem Zustand in etwa wert?






Hier sind meine Antworten:
  • Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier vorliegenden Uhr um eine originale Rolex 6694.Obwohl man in letzter Zeit immer vorsichtig mit dieser Aussage sein muss.Zurzeit gibt es eine Schwemme sehr gut gefälschte Zifferblätter aus Asien auf dem Markt.Im Gehäuse tickt auf jeden Falle ein originales Rolex Handaufzug-Kaliber 1225
  • Wenn man beachtet, dass diese Uhr schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat,muss man sagen, dass der optische Zustand des Gehäuses gut ist.Natürlich gib es Tragespuren, aber außer einem kleinen, etwas tieferen Einschluss auf dem Glasrand, gibt es keine weiteren tiefen Macken.Das Zifferblatt sieht am Rand etwas „angefressene“ aus.Das könnte durch einen Wasserschaden entstanden sein
  • Technischer Zustand:Traditionell wird im Uhrmacherhandwerk nach jeder Revision ein Reparaturzeichen im Innenteil des Gehäusebodens hinterlassen. Im Gehäusedeckel ist kein Zeichen eines Uhrmachers eingetragen. D.h., dass das Uhrwerk eigentlich noch jungfräulich sein müßte !?Das jemand zumindest die Krone und die Aufzugwelle schon mal entfernt hat, ist allerdings gut sichtbar.Derjenige hat einen Schraubendreher verwendet der etwas zu breit war, und hat damit die Platine ein wenig angekratzt an der Stelle an der die Befestigungsschraube für die Aufzugwelle sitzt.Sonst sind alle Schrauben und Platinen okay.Ganz wichtig ! Kein Rost und Spuren von Korrosion sichtbar ! Sollte das Uhrwerk wirklich noch nie eine Revision erhalten haben, muss man sagen, dass die Gangwerte nach den ganzen Jahren noch recht passabel sind (das heißt nicht, dass das brauchbare Gangwerte sind)
Auf der Zeitwaage wurden folgende Werte erreicht.

·         Zifferblatt oben +5s/d Amplitude 224°
·         Zifferblatt unten -1s/d Amplitude 218°
·         Krone unten +9s/d Amplitude 202°
·         Krone links -9s/d Amplitude 217°
·         Krone rechts +28s/d Amplitude 187°
·         Krone oben -2s/d Amplitude 217°

Wenn man das 4 Lagendiagramm (Lagendifferenz von max. 37s/d / max. 10s/d sollten         nicht überschritten werden) auswertet, und die starken Amplitudenschwankungen               betrachtet, muss man sagen, dass das Uhrwerk revisionsbedürftig ist.

Ob durch das jahrelange laufen des Uhrwerks, ohne Revision, ein paar Zapfen der Räder verschlissen sind und getauscht werden müssen, kann man erst sagen, wenn das Uhrwerk komplett zerlegt worden ist.
Auffällig ist, dass das Gewinde der Krone nur noch ½ Umdrehungen auf den Tubus geschraubt werden kann.

  •      Eine Revision des Uhrwerks würde ich auf jeden Fall empfehlen + Krone ers. und evtl. auch den Tubus.Polieren würde ich persönlich das Gehäuse und das Glas nicht.Man darf meinen Uhren ansehen, dass die schon einiges mitgemacht haben und vintage sind. Das ist allerdings meine persönliche Meinung.Natürlich würde ich das Gehäuse auf Kundenwunsch auch polieren.
  •      Die reine Revision dieses Uhrwerks kostet zurzeit in meiner Uhrmacherwerkstatt 250.- Euro. Folgende Arbeiten werden bei der Revision durchgeführt:


·         Ausbau des Uhrwerkes
·         Zerlegen des Uhrwerkes
·         Reinigen aller Uhrwerksteile
·         Zusammenbau des Uhrwerkes
·         Schmieren und Ölen aller relevanten Teile
·         Kontrolle auf sichere Funktion
·         Montage des Zifferblattes & der Zeiger
·         Reinigen des Gehäuses
·         Einbau des Uhrwerkes
·         Kontrolle der Uhr auf Ganggenauigkeit


Ersatzteile werden gesondert berechnet.


  •      Die Ersatzteilbeschaffung für vintage Uhren kann problematisch sein. Bei Rolex Uhren ist die Lage allerdings relativ entspannt, weil es noch genügend Ersatzteile gibt. Man muss sich nur die Mühe machen und weltweit suchen. Günstig sind die Ersatzteile allerdings im Vergleich zu andern Herstellern nicht ! Jetzt kommt das große „aber“!!! Wenn man Pech hat, kann man auch leer ausgehen. Ich habe für einen Kunden 2 Jahre lang ein bestimmtes Ersatzteil für seine Rolex Bubbleback gesucht, leider ohne Erfolg ! Das Rolex Deutschland vinatge Uhren nicht mehr zur Revision annimmt, bez. die originalen Zifferblätter gegen neue tauscht (und damit den Wert der Uhr extrem mindert) ist allseits bekannt. In einschlägigen Uhrenforen wurde dann oft der Tipp erteilt, man soll die Uhr sofort nach Rolex Genf schicken. So wie ich in denselben Uhrenforen lesen konnte, soll das Erstellen des Kostenvoranschlages bei Rolex Genf nicht günstig sein. Man kann sich vorstellen, auf welchem preislichen Niveau sich dann die komplette Revision abspielt. Das lohnt sich dem entsprechend nur für absolute Raritäten, und nicht für die vorliegende Uhr
  •      Das vorhandene Zifferblatt kann ohne großen Aufwand gegen ein anderes originales Zifferblatt getauscht werden.
  •      Einen guten Anhaltspunkt für den ungefähren Wert der Uhr erhält man bei chrono24.de. Am 27.11.2015 wurden insgesamt 247 Rolex 6694 angeboten, im Preisrahmen von 1300.- bis 3000.- Euro. Das günstigste Angebot aus Deutschland betrug 1650.- Euro, allerdings inkl. Stahlband.